Fröhliches junges Mädchen zeigt stolz eine farbenfrohe, selbstgebaute Rakete aus LEGO-ähnlichen Bauelementen in einer retro-inspirierten Illustration mit klaren, fließenden Linien.
Junges Mädchen präsentiert freudig ihre selbstgebaute Rakete.

Es ist ein Bild, das sich tief ins Gedächtnis gräbt: ein kleines Mädchen, das stolz ihre selbst gebaute LEGO-Rakete präsentiert. Ihre Augen leuchten, ihre Hände sind voller Energie, und sie spürt, dass sie alles schaffen kann. Doch allzu oft wird dieses strahlende Selbstbewusstsein von gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenbildern erstickt. Eine Umfrage der LEGO-Gruppe hat gezeigt, dass vier von fünf Mädchen unter einem enormen Perfektionsdruck leiden – ein Thema, das nicht nur Eltern, sondern die gesamte Gesellschaft betrifft.

Die Realität hinter den Zahlen

Die LEGO-Umfrage, an der 61.532 Eltern, Erwachsene und Kinder aus 36 Ländern teilnahmen, offenbart eine beunruhigende Wahrheit: Stereotype Rollenbilder und Sprache beeinflussen massiv, wie Mädchen sich selbst sehen. Sie lernen früh, dass sie ´brav´, ´perfekt´ und ´hilfsbereit´ sein sollen – Eigenschaften, die ihren Mut und ihre Risikobereitschaft einschränken. ´Die Folgen sind weitreichend´, erklärt eine Expertin der Studie. ´Frauen trauen sich später im Leben weniger zu, vermeiden Fehler und gehen seltener Risiken ein als Männer.´

Wie Sprache und Rollenbilder wirken

Kinder sind wie Schwämme: Sie saugen alles auf, was um sie herum geschieht. Was sie von ihren Eltern und der Gesellschaft hören, wird zu ihrer inneren Stimme. Wenn ein Mädchen immer wieder hört, dass sie ´nicht zu laut´ sein soll oder dass ´Jungs besser in Mathe sind´, prägt das ihre Identität. Laut der Studie sind sich viele Eltern dieses Einflusses gar nicht bewusst. Dabei sind es gerade die kleinen Alltagsmomente – die Art, wie wir sprechen, die Entscheidungen, die wir treffen –, die den Weg für die Zukunft unserer Töchter ebnen.

„Mädchen stärken bedeutet, ihnen den Raum zu geben, Fehler zu machen, Risiken einzugehen und sich selbst zu vertrauen – nicht den Erwartungen anderer.“

Was Eltern konkret tun können

Wie können wir als Eltern gegensteuern und unsere Töchter stärken? Hier sind drei konkrete Schritte, die jeder im Alltag umsetzen kann:

Liste:

  • Sprache bewusst wählen: Vermeide stereotype Aussagen wie ´Das ist nichts für Mädchen´ oder ´Sei brav und leise´. Stattdessen ermutige sie mit Sätzen wie ´Du kannst das schaffen´ oder ´Fehler sind okay´.
  • Rollenbilder hinterfragen: Zeige deiner Tochter, dass Frauen in allen Bereichen erfolgreich sein können – ob in der Wissenschaft, im Sport oder in der Kunst. Bücher, Filme und Vorbilder spielen dabei eine wichtige Rolle.
  • Mut zum Risiko fördern: Lass deine Tochter selbst Entscheidungen treffen und Fehler machen. Das stärkt ihr Selbstvertrauen und zeigt ihr, dass Scheitern ein Teil des Lernprozesses ist.

Der Weg nach vorne

Es ist kein einfacher Weg, doch er lohnt sich. Wenn wir unseren Töchtern den Raum geben, sich selbst zu entdecken und zu vertrauen, schenken wir ihnen eine der wertvollsten Gaben: ihr eigenes Selbstbewusstsein. Sie müssen nicht perfekt sein – sie müssen nur das Gefühl haben, dass sie alles sein können, was sie wollen. Und vielleicht wird eines Tages die kleine LEGO-Baumeisterin von heute die Raketenwissenschaftlerin von morgen. Wer weiß?

Ein Appell an alle Eltern

Es liegt an uns, den Kreislauf der Stereotype zu durchbrechen. Wir können unsere Töchter stärken, indem wir sie ermutigen, ihre Stimme zu erheben, ihre Träume zu verfolgen und sich selbst zu vertrauen. Denn jedes Mädchen verdient es, zu wissen, dass sie mehr ist als die Summe der Erwartungen anderer. Sie verdient es, mutig, selbstbewusst und frei zu sein.