Es ist Sonntagmorgen, die Sonne blinzelt durch die Vorhänge und der Duft von frisch gebrühtem Kaffee zieht durch das Haus. Ein herrlicher Tag, um mit der Familie etwas zu unternehmen. Doch dann klingelt das Telefon: Ein wichtiger Geschäftstermin steht an. Für viele Mütter beginnt nun ein Tanz auf Messers Schneide – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Der Balanceakt zwischen Windel und Meeting
Der Alltag von berufstätigen Müttern ist oft ein Drahtseilakt. Zwischen Kinderbetreuung, Hausaufgabenhilfe, Elternabenden und den Anforderungen des Jobs bleibt oft wenig Zeit für einen selbst. Stress und Erschöpfung sind ständige Begleiter. Doch wie gelingt es, diesen Spagat zu meistern und dabei nicht auf der Strecke zu bleiben?
Eine Mutter erzählte mir neulich, wie sie versucht, alles unter einen Hut zu bekommen. „Manchmal fühle ich mich wie eine Zirkusartistin, die mehrere Bälle gleichzeitig in der Luft hält“, sagte sie. „Aber ich liebe meine Kinder und meinen Job, und ich möchte beides nicht missen.“ Viele Mütter stimmen ihr zu, es ist nicht leicht, aber sie wollen es schaffen. Sie wollen ihren Kindern ein gutes Vorbild sein und gleichzeitig ihre eigenen Träume verwirklichen. Es ist ein ständiges Jonglieren mit Terminen, Verpflichtungen und Erwartungen. Doch inmitten dieses Trubels gibt es immer wieder Momente der Freude und des Glücks, wenn man sieht, wie die Kinder aufwachsen und sich entwickeln. Diese Momente geben Kraft und Motivation, den Alltag weiterhin zu meistern.
Die Herausforderungen sind vielfältig, von der Organisation der Kinderbetreuung bis zur Bewältigung von Schuldgefühlen, wenn man nicht so viel Zeit mit den Kindern verbringen kann, wie man möchte. Es ist ein ständiges Abwägen und Priorisieren, um den Bedürfnissen aller gerecht zu werden. Doch mit der richtigen Planung, Unterstützung und einer Portion Selbstliebe können berufstätige Mütter diesen Balanceakt erfolgreich meistern. Es geht darum, realistische Erwartungen zu haben, sich Hilfe zu suchen, wenn man sie braucht, und sich selbst nicht zu vergessen. Denn nur wenn man selbst ausgeglichen und zufrieden ist, kann man auch für seine Kinder da sein.
Die unterschätzte Kraft des Spiels
Susanne Möller-Andres, eine Autorin, erlebte auf einer langen Zugfahrt mit ihrem 7-jährigen Kind, wie ein simples Tierquartett die Rettung war. Anstatt auf den flimmernden Bildschirm eines Tablets zu starren, entdeckten sie gemeinsam die Welt der Tiere auf eine ganz neue Art und Weise. Die Karten, ein Geschenk der Großeltern, entpuppten sich als Schlüssel zu innigen Gesprächen und unvergesslichen Momenten. Was als Notlösung begann, wurde zu einem wertvollen Erlebnis, das Mutter und Kind noch enger zusammenschweißte. In unserer modernen Gesellschaft, in der Bildschirme oft die Kommunikation dominieren, ist es umso wichtiger, die einfachen Freuden des analogen Spiels wiederzuentdecken. Es sind diese spielerischen Interaktionen, die Kindern ermöglichen, ihre Kreativität zu entfalten, ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln und die Welt um sie herum auf spielerische Weise zu erkunden. Und für Eltern bieten sie die einzigartige Gelegenheit, sich mit ihren Kindern auf einer tieferen Ebene zu verbinden, fernab von Alltagsstress und Verpflichtungen.
Tierkarten-Abenteuer: Wie ein einfaches Kartenspiel die Zugfahrt zum Erlebnis machte.
Die Autorin nutzte die Tierkarten, um mit ihrem Kind in einen spielerischen Dialog zu treten. Sie erfanden neue Spielvarianten, die über das bloße Sammeln von Karten hinausgingen. So entstand das „Niedlichkeitsspiel“, bei dem es darum ging, das niedlichste Tier auszuwählen. Diese einfache Idee führte zu überraschenden Erkenntnissen über die Vorlieben und Wertvorstellungen des Kindes. Es ist erstaunlich, wie viel man über seine Kinder lernen kann, wenn man ihnen einfach nur zuhört und sich auf ihre Perspektive einlässt. Das Spiel ermöglichte es der Mutter, die weiche Seite ihres Sohnes zu entdecken, als er manche Karten liebevoll an seine Wange schmiegte. Diese innigen Momente sind es, die das Familienleben so besonders machen und die uns in Erinnerung bleiben, wenn die Kinder älter sind. Es sind die kleinen Gesten der Zuneigung und die gemeinsamen Erlebnisse, die eine starke Bindung zwischen Eltern und Kindern schaffen.
Die Keythesis
Die Geschichte von Susanne Möller-Andres zeigt auf, wie wichtig es ist, im Alltag innezuhalten und sich auf die einfachen Dinge zu besinnen. Es sind oft die kleinen Momente, die uns am meisten Freude bereiten und die uns mit unseren Kindern verbinden. Es geht darum, den Moment zu genießen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Denn die Zeit mit den Kindern vergeht wie im Flug, und ehe man sich versieht, sind sie erwachsen und gehen ihre eigenen Wege.
Die Magie liegt oft in den unscheinbaren Dingen: Ein Kartenspiel, ein Spaziergang im Wald oder ein gemeinsames Abendessen können wertvolle Momente der Verbundenheit schaffen und den Alltag aufwerten.
Die Quintessenz aus der Erfahrung der Autorin ist, dass die besten Momente oft unerwartet entstehen, wenn man sich von den vorgefertigten Plänen löst und sich auf das Abenteuer einlässt. Es geht darum, offen zu sein für neue Erfahrungen und sich von den Interessen und Bedürfnissen der Kinder leiten zu lassen. Denn Kinder haben oft eine ganz eigene Sicht auf die Welt und können uns mit ihrer Kreativität und Fantasie inspirieren. Es ist wichtig, ihnen Raum zu geben, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und ihre Persönlichkeit zu entfalten. Und als Eltern können wir von ihnen lernen, die Welt mit neuen Augen zu sehen und die kleinen Dinge im Leben wertzuschätzen. Denn es sind diese einfachen Freuden, die das Leben so reich und erfüllend machen.
Von Faultieren und Sehnsüchten
Doch es blieb nicht beim Niedlichkeitsspiel. Die Mutter nutzte die Karten, um tiefere Gespräche mit ihrem Kind anzustoßen. Sie fragten sich: „Welches Tier wärst du lieber?“ Diese Frage führte zu einem Austausch über den Alltag, über Sehnsüchte und darüber, was ein „interessantes“ Leben überhaupt ausmacht. Solche Gespräche sind wie eine Entdeckungsreise, bei der man nicht nur den anderen, sondern auch sich selbst besser kennenlernt. Es ist erstaunlich, wie viel man über die Gedanken und Gefühle seiner Kinder erfahren kann, wenn man ihnen die richtigen Fragen stellt. Und es ist eine wunderbare Möglichkeit, ihnen Werte und Perspektiven zu vermitteln, die sie ihr Leben lang begleiten werden. Die Auseinandersetzung mit solchen Fragen fördert das kritische Denken, die Empathie und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Und sie stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kindern, indem sie ein Gefühl von Vertrauen und Offenheit schafft.
Die letzte Spielvariante ging sogar noch tiefer: „Rate, welches von all diesen Tieren ich gern wäre – und warum!“ Hier mussten sich beide in den anderen hineinversetzen und überlegen, was demjenigen wichtig ist. Das Ergebnis war überraschend und lehrte beide, dass es oft mehr als eine Antwort gibt und dass mehrere Dinge gleichzeitig gültig sein können. Die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und ihre Perspektive zu verstehen, ist eine wichtige soziale Kompetenz, die Kinder im Laufe ihres Lebens immer wieder benötigen werden. Und es ist eine wertvolle Erfahrung, zu erkennen, dass es nicht immer nur eine richtige Antwort gibt und dass es wichtig ist, verschiedene Standpunkte zu berücksichtigen. Diese Erkenntnis fördert die Toleranz, die Offenheit und die Fähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen. Und sie trägt dazu bei, eine harmonische und respektvolle Beziehung zwischen Eltern und Kindern zu schaffen.
Spielen schafft Verbindung
Spielen ist mehr als nur Zeitvertreib. Es ist eine Möglichkeit, Verbindung zu unseren Kindern aufzubauen, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und gemeinsam unvergessliche Momente zu erleben. Es geht nicht darum, das perfekte Spiel zu finden oder bestimmte Lernziele zu erreichen. Es geht darum, Spaß zu haben, kreativ zu sein und sich aufeinander einzulassen. Denn die schönsten Spiele sind oft die, die spontan entstehen und bei denen alle Beteiligten ihre eigenen Ideen einbringen können. Es ist wichtig, den Kindern Raum zu geben, ihre Fantasie zu entfalten und ihre eigenen Regeln zu erfinden. Und als Eltern können wir uns von ihrer Unbeschwertheit und Kreativität inspirieren lassen und uns wieder an die Freude am einfachen Spiel erinnern. Denn es sind diese spielerischen Interaktionen, die das Familienleben so besonders machen und die uns in Erinnerung bleiben, wenn die Kinder älter sind.
Die Zugfahrt mit dem Tierquartett wurde so zu einem Erlebnis mit innigen Momenten, albernen Lachern und Gesprächen auf Augenhöhe. Mutter und Kind lernten viel übereinander und schufen eine wertvolle Erinnerung, die sie noch lange begleiten wird. Es ist erstaunlich, wie ein einfaches Kartenspiel so viel bewirken kann. Es zeigt, dass es nicht viel braucht, um eine besondere Verbindung zu seinen Kindern aufzubauen. Oft sind es die kleinen Gesten, die liebevollen Worte und die gemeinsamen Erlebnisse, die den Unterschied machen. Es ist wichtig, sich bewusst Zeit für seine Kinder zu nehmen und ihnen die ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen. Denn die Zeit mit den Kindern ist kostbar und sie vergeht wie im Flug. Und es sind diese gemeinsamen Momente, die uns als Familie zusammenschweißen und die uns in Erinnerung bleiben, wenn die Kinder älter sind.
Fazit: Mehr als nur ein Spiel
Die Geschichte von Susanne Möller-Andres ist eine Inspiration für alle berufstätigen Mütter, die nach Wegen suchen, die Balance zwischen Familie und Beruf zu finden. Sie zeigt, dass es nicht immer viel Aufwand braucht, um wertvolle Momente mit seinen Kindern zu verbringen. Ein simples Kartenspiel, ein offenes Ohr und die Bereitschaft, sich auf die Perspektive des Kindes einzulassen, können Wunder wirken. Es geht darum, den Alltag bewusst zu gestalten, sich Zeit für die kleinen Dinge zu nehmen und die Freude am gemeinsamen Spiel wiederzuentdecken. Denn es sind diese Momente der Verbundenheit, die das Familienleben so besonders machen und die uns in Erinnerung bleiben, wenn die Kinder älter sind. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass man nicht perfekt sein muss, um eine gute Mutter zu sein. Es reicht, wenn man sein Bestes gibt und seinen Kindern Liebe, Unterstützung und Aufmerksamkeit schenkt. Denn das ist es, was wirklich zählt.
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