Tipps für Eltern: So überwinden Sie wählerisches Essen bei Kindern

Es ist ein allbekanntes Phänomen: Kinder können wählerisch sein, wenn es ums Essen geht. Da investiert man Stunden in die Zubereitung eines vermeintlich gesunden und ausgewogenen Mahls, nur um dann festzustellen, dass die kleinen Feinschmecker lieber zu altbekannten Klassikern wie Chicken Nuggets und Pommes greifen würden. Doch keine Sorge, liebe Mamas, ihr seid nicht allein! Viele Eltern kennen das Gefühl der Frustration, wenn der Nachwuchs plötzlich jedes Gemüse verschmäht und sich nur noch von Nudeln mit Ketchup ernähren möchte.

Die Phasen der Essensvorlieben

Oft beginnt diese Phase der selektiven Essensauswahl im Alter von ein bis zwei Jahren, wie auch Ernährungsexperten bestätigen. Plötzlich werden Lebensmittel, die vorher problemlos gegessen wurden, kategorisch abgelehnt. Es scheint, als gäbe es keinen erkennbaren Grund für diese plötzliche Wandlung. Doch es gibt Hoffnung am Horizont! Es ist durchaus möglich, eure Kinder dazu zu bringen, nahrhafte Mahlzeiten und Snacks zu sich zu nehmen, ohne sie zum Essen zu zwingen. Mit Geduld, Kreativität und den richtigen Strategien könnt ihr die kleinen Gourmets davon überzeugen, auch mal etwas Neues zu probieren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Phase der wählerischen Essensauswahl oft Teil der kindlichen Entwicklung ist. Kinder entdecken ihre Vorlieben und Abneigungen und lernen, ihren eigenen Willen auszudrücken. Anstatt mit Druck und Zwang zu reagieren, ist es hilfreicher, eine entspannte und positive Essatmosphäre zu schaffen. Bietet eine Vielfalt an gesunden Optionen an und lasst eure Kinder selbst entscheiden, was und wie viel sie essen möchten. So lernen sie, auf ihr eigenes Sättigungsgefühl zu hören und entwickeln ein gesundes Verhältnis zum Essen.

Die Macht der Präsentation

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Präsentation der Mahlzeiten. Kinder essen oft mit den Augen. Ein ansprechend angerichteter Teller mit bunten Farben und verschiedenen Texturen kann Wunder wirken. Schneidet Gemüse in lustige Formen, arrangiert Obst zu kleinen Kunstwerken oder serviert das Essen in ungewöhnlichen Schüsseln und Tellern. Auch die Einbeziehung der Kinder in die Zubereitung der Mahlzeiten kann ihre Neugier wecken und sie dazu animieren, neue Lebensmittel zu probieren. Lasst sie beim Waschen, Schneiden oder Anrichten helfen und erklärt ihnen, woher die Zutaten kommen und wie sie zubereitet werden.

Und vergesst nicht: Aller Anfang ist schwer. Es kann einige Zeit dauern, bis ein Kind ein neues Lebensmittel akzeptiert. Gebt nicht auf und bietet es immer wieder an, auch wenn es zunächst abgelehnt wird. Studien haben gezeigt, dass es bis zu zehn oder mehr Versuche dauern kann, bis ein Kind ein neues Lebensmittel mag. Bleibt geduldig und positiv und feiert jeden kleinen Erfolg. Und das Wichtigste: Macht das Essen zu einem gemeinsamen und freudvollen Erlebnis für die ganze Familie!

Die ultimative Liste für wählerische Esser

Vielleicht befindet ihr euch gerade an dem Punkt, an dem euer Kind jedes Essen außer Mac and Cheese ablehnt. Keine Panik, das ist kein Grund zur Verzweiflung! Hier findet ihr eine umfassende Liste mit Mahlzeiten und Snacks, die ihr auf den Teller eures wählerischen Essers legen könnt, zusammen mit einigen seiner aktuellen Lieblingsspeisen.

  • Nudeln mit verschiedenen Soßen (Pesto, Tomatensoße, Käsesoße)
  • Hähnchen-Nuggets oder Fischstäbchen
  • Pizza mit einfachem Belag (Käse, Salami)
  • Pommes Frites oder Kartoffelspalten
  • Würstchen oder Frikadellen
  • Reis mit Gemüse oder Fleisch
  • Pfannkuchen oder Waffeln
  • Joghurt mit Obst oder Müsli
  • Brot mit Käse oder Wurst
  • Gemüsesticks mit Dip (Hummus, Kräuterquark)
  • Obstsalat oder Smoothies

Warum solltet ihr weiterhin die Lieblingsspeisen eurer Kinder servieren? Die Einführung neuer Lebensmittel ist oft einfacher, wenn sie zusammen mit einem bereits bekannten und geliebten Gericht angeboten werden. Denn Kinder sollten mindestens eine Sache auf ihrem Teller erkennen, sagt Jennifer Anderson, MSPH, RDN, Gründerin von Kids Eat in Color. Es geht darum, eine Brücke zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten zu schlagen und so die Akzeptanz neuer Geschmäcker zu fördern.

Mädchen genießt Gemüse

Mädchen genießt Gemüse

Ideen für Mahlzeiten, die Kinder lieben

Die folgenden Mahlzeiten-Ideen sollten euch für jede Tageszeit abdecken. Kombiniert sie mit einem Lieblings-Obst oder -Gemüse und serviert sie mit einem Lächeln. Denn auch die Atmosphäre beim Essen spielt eine entscheidende Rolle. Vermeidet Stress und Druck und schafft eine entspannte Umgebung, in der sich eure Kinder wohlfühlen und gerne essen.

  • Frühstück: Porridge mit Früchten, Rührei mit Gemüse, Pancakes mit Ahornsirup
  • Mittagessen: Nudelsalat mit Hähnchen, Gemüsesuppe mit Brot, Pizza-Muffins
  • Abendessen: Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Erbsen, Hähnchen-Curry mit Reis, Gemüse-Lasagne

Es ist wichtig, dass ihr euch nicht entmutigen lasst, wenn euer Kind ein Gericht ablehnt. Bietet es einfach ein anderes Mal wieder an oder variiert die Zutaten. Manchmal hilft es auch, das Gericht in einer anderen Form zuzubereiten oder es mit anderen Lebensmitteln zu kombinieren. Bleibt kreativ und experimentiert mit verschiedenen Rezepten und Geschmacksrichtungen. Und vergesst nicht: Auch kleine Schritte sind ein Erfolg!

Die Akzeptanz neuer Lebensmittel gelingt am besten in einer entspannten Atmosphäre, in der Kinder selbstbestimmt entscheiden dürfen, was und wie viel sie essen möchten.

Warum Zwang kontraproduktiv ist

So frustrierend es auch sein mag, wenn euer Kind ein bestimmtes Lebensmittel ablehnt, ist es wichtig, es nicht zum Essen zu zwingen. Nehmt das Essen stattdessen ruhig weg und versucht es ein anderes Mal wieder. Manchmal sind bis zu zehn oder mehr Versuche nötig, bis ein Kind ein neues Lebensmittel akzeptiert. Und das ist völlig normal! Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seine eigenen Vorlieben. Akzeptiert das und versucht, einen liebevollen und respektvollen Umgang mit dem Thema Essen zu pflegen.

Der Schlüssel liegt darin, eine positive und entspannte Essatmosphäre zu schaffen, in der sich eure Kinder wohlfühlen und gerne neue Dinge ausprobieren. Vermeidet es, Essen als Belohnung oder Bestrafung einzusetzen, da dies zu einem gestörten Verhältnis zum Essen führen kann. Konzentriert euch stattdessen darauf, gesunde Ernährungsgewohnheiten zu fördern und euren Kindern ein gutes Vorbild zu sein.

Snack-Ideen, die Kinder begeistern

Wenn ihr auf der Suche nach Snack-Ideen für euren wählerischen Esser seid, wird euch diese Liste mit Sicherheit inspirieren. Kleine Zwischenmahlzeiten sind eine tolle Möglichkeit, um sicherzustellen, dass eure Kinder ausreichend Nährstoffe bekommen und nicht hungrig werden. Achtet darauf, gesunde und ausgewogene Snacks anzubieten, die nicht zu viel Zucker oder Fett enthalten.

  • Obstspieße mit Joghurt-Dip
  • Gemüsesticks mit Hummus oder Kräuterquark
  • Käsewürfel mit Weintrauben
  • Reiswaffeln mit Avocado und Tomate
  • Mini-Pizzas auf Vollkornbasis
  • Selbstgemachte Müsliriegel
  • Popcorn (ohne Zuckerzusatz)
  • Nüsse und Trockenfrüchte (in Maßen)
  • Smoothies mit Obst und Gemüse
  • Joghurt mit Beeren und Nüssen

Auch hier gilt: Die Präsentation ist entscheidend. Schneidet das Obst und Gemüse in lustige Formen, arrangiert die Snacks auf einem bunten Teller oder serviert sie in kleinen Schälchen. Auch die Einbeziehung der Kinder in die Zubereitung der Snacks kann ihre Neugier wecken und sie dazu animieren, neue Dinge zu probieren. Lasst sie beim Waschen, Schneiden oder Anrichten helfen und erklärt ihnen, woher die Zutaten kommen und wie sie zubereitet werden.

Der Druck, den man vermeiden sollte

Es ist wichtig, euer Kind nicht dazu zu zwingen, seinen Teller leer zu essen. Experten empfehlen, eine vielfältige Auswahl an Lebensmitteln anzubieten und eurem Kind die Wahl zu lassen, was und wie viel es essen möchte. Wenn ihr es unter Druck setzt oder es für das Essen belohnt, könnte das nach hinten losgehen und euer Kind dazu bringen, über seine Sättigungssignale hinaus zu essen. Das Ziel ist es, ein gesundes Verhältnis zum Essen zu fördern und eure Kinder dazu zu ermutigen, auf ihren Körper zu hören.

Es ist wichtig, dass eure Kinder lernen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und auf ihr Sättigungsgefühl zu vertrauen. Wenn sie satt sind, sollten sie nicht gezwungen werden, weiterzuessen, nur um den Teller leer zu machen. Das kann dazu führen, dass sie ihre natürlichen Sättigungssignale ignorieren und langfristig ein gestörtes Essverhalten entwickeln. Ermutigt eure Kinder stattdessen, auf ihren Körper zu hören und nur so viel zu essen, wie sie wirklich brauchen.

Lebensmittel, die man vermeiden sollte

Wenn euer Kind anfängt, seine Mahlzeiten oder Snacks zu verweigern, solltet ihr es nicht zu schnell mit zu vielen neuen Dingen konfrontieren. Um es euch beiden leichter zu machen, sind hier ein paar gängige Lebensmittel, die Kinder eher ablehnen:

  • Bitteres Gemüse (Brokkoli, Rosenkohl)
  • Stark gewürzte Speisen
  • Fettige oder frittierte Speisen
  • Lebensmittel mit ungewöhnlicher Textur
  • Unbekannte oder exotische Gerichte

Es kann hilfreich sein, neue Lebensmittel einfach zu halten. „Gemischte Speisen sind komplizierter, weil man mehrere Texturen im Mund hat, was für wählerische Esser unangenehm sein kann“, sagt Anderson. „Beginnt mit einzelnen Zutaten oder serviert eure Mahlzeiten, wenn möglich, dekonstruiert.“ Das bedeutet, dass ihr die einzelnen Komponenten eines Gerichts separat anbietet, anstatt sie miteinander zu vermischen. So kann euer Kind selbst entscheiden, was es probieren möchte und wie es die einzelnen Zutaten kombiniert.

So gelingt eine ausgewogene Ernährung

Eine nahrhafte Mahlzeit oder einen Snack zusammenzustellen, kann für viele Eltern schwierig sein, besonders wenn euer Kind nur die lustigen und bunten verarbeiteten Lebensmittel aus dem Supermarkt essen möchte. Tatsächlich zeigen Studien, dass Kinder mehr denn je stark verarbeitete Lebensmittel essen. Doch es gibt Wege, um diesen Trend zu durchbrechen und euren Kindern eine ausgewogene Ernährung zu ermöglichen.

Versucht, euren wählerischen Esser zu verstehen und kreative Wege zu finden, verschiedene Proteine, Früchte, Gemüse und Vollkornprodukte zu kombinieren. So gebt ihr eurem Kind die Nährstoffe, die es für ein gesundes Wachstum und eine optimale Entwicklung benötigt. Es ist wichtig, dass ihr euch nicht von den Vorlieben eurer Kinder entmutigen lasst, sondern immer wieder neue und gesunde Optionen anbietet. Mit Geduld, Kreativität und einem positiven Ansatz könnt ihr eure Kinder dazu ermutigen, eine vielfältige und ausgewogene Ernährung zu genießen.

Tipps, um wählerische Esser zu unterstützen

Es gibt verschiedene Gründe, warum manche Kinder das Essen auf ihrem Teller ablehnen. Hier sind einige mögliche Ursachen:

  • Sensorische Empfindlichkeiten (Geruch, Geschmack, Textur)
  • Angst vor neuen Lebensmitteln (Neophobie)
  • Machtkämpfe oder Aufmerksamkeitssuche
  • Schlechte Erfahrungen mit bestimmten Lebensmitteln
  • Entwicklungsbedingte Veränderungen

Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben eures Kindes zu berücksichtigen und eure Strategien entsprechend anzupassen. Wenn euer Kind beispielsweise empfindlich auf bestimmte Texturen reagiert, könnt ihr versuchen, das Essen zu pürieren oder in kleinen Stücken anzubieten. Wenn es Angst vor neuen Lebensmitteln hat, könnt ihr es langsam und schrittweise an neue Geschmäcker heranführen. Und wenn es sich um einen Machtkampf handelt, könnt ihr versuchen, die Kontrolle abzugeben und eurem Kind mehr Entscheidungsfreiheit bei der Auswahl seiner Mahlzeiten zu geben.

Wann man einen Arzt aufsuchen sollte

Für die meisten Kinder ist es entwicklungsbedingt normal, bestimmte Lebensmittel zu verweigern und eine Phase der Wählerischkeit zu durchlaufen. Wenn ihr jedoch das Gefühl habt, dass etwas Ernsteres vorliegt, solltet ihr dies mit einem Kinderarzt besprechen.

Kinder, die wählerisch essen, haben eher eine geringere Vielfalt in ihrer Ernährung und können unter Nährstoffmangel leiden. Kinder, die beispielsweise nicht viel Ballaststoffe zu sich nehmen, neigen eher zu schmerzhafter Verstopfung. Es gibt auch schwerwiegendere Erkrankungen, die mit wählerischem Essen in Verbindung gebracht werden, wie z. B. die vermeidend-restriktive Essstörung (ARFID). Kinder mit ARFID sind extrem selektiv und haben sehr wenig Interesse am Essen. Hier sind ein paar Anzeichen, auf die ihr achten solltet:

  • Deutlicher Gewichtsverlust oder fehlende Gewichtszunahme
  • Starke Einschränkung der Lebensmittelauswahl
  • Angst vor dem Essen oder Erbrechen
  • Nährstoffmangel oder gesundheitliche Probleme aufgrund von Mangelernährung

ARFID kann von einem Arzt diagnostiziert werden, in der Regel nachdem euer Kind Wachstumsstörungen, übermäßigen Gewichtsverlust und Nahrungsvermeidung gezeigt hat. Es ist wichtig, dass ihr euch frühzeitig professionelle Hilfe sucht, wenn ihr den Verdacht habt, dass euer Kind an ARFID leidet. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden und eurem Kind zu einem gesunden Verhältnis zum Essen zu verhelfen.

Fazit

Wählerisches Essen bei Kindern ist ein weitverbreitetes Phänomen, das viele Eltern vor Herausforderungen stellt. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Phase oft Teil der kindlichen Entwicklung ist und nicht immer auf mangelnden Willen oder Trotz zurückzuführen ist. Mit Geduld, Kreativität und den richtigen Strategien können Eltern ihren Kindern helfen, ein gesundes Verhältnis zum Essen zu entwickeln und eine ausgewogene Ernährung zu genießen. Es gilt, eine positive und entspannte Essatmosphäre zu schaffen, in der sich die Kinder wohlfühlen und gerne neue Dinge ausprobieren. Dabei sollten Eltern darauf achten, ihre Kinder nicht zum Essen zu zwingen oder Essen als Belohnung oder Bestrafung einzusetzen. Stattdessen sollten sie eine vielfältige Auswahl an gesunden Lebensmitteln anbieten und ihren Kindern die Wahl lassen, was und wie viel sie essen möchten. Wenn Eltern das Gefühl haben, dass das wählerische Essen ihres Kindes zu gesundheitlichen Problemen führt oder auf eine Essstörung hindeutet, sollten sie sich professionelle Hilfe suchen. Mit der richtigen Unterstützung können Kinder lernen, ihre Ängste und Vorbehalte gegenüber neuen Lebensmitteln zu überwinden und eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu genießen.

QUELLEN

parents.com

Lese auch