Es ist ein Teufelskreis, liebe Mamas. Wir stapeln Klamottenberge, die Spielzeugtruhen drohen überzulaufen, hier ein schnuckeliges Sideboard, da ein funkelnagelneues Tablet – und dann wälzen wir Ratgeber, wie wir unser Leben entrümpeln können. Unser Konsum, er hat Dimensionen erreicht, die Lichtjahre von dem entfernt sind, was wir wirklich zum Leben brauchen. Kennt ihr das auch? Ich ertappe mich ständig dabei.
Der Earth Overshoot Day: Ein Weckruf für uns alle
Stellt euch vor, es ist der 22. August. Ein Datum, das uns jedes Jahr aufs Neue schmerzlich vor Augen führt, wie sehr wir über unsere Verhältnisse leben. Der Earth Overshoot Day markiert den Tag, an dem wir Menschen alle natürlichen Ressourcen verbraucht haben, die unser Planet innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Alles, was wir danach konsumieren, geht an die Substanz, plündert die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Eberhard Brandes vom WWF bringt es auf den Punkt: ´Wir konsumieren und wirtschaften, als gäbe es kein Morgen. Die Zeche dafür zahlen unsere Kinder und Enkelkinder.´ Und das wollen wir doch nicht, oder?
Ich erinnere mich noch gut an das Gefühl, als ich das erste Mal von diesem Tag hörte. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Plötzlich wurde mir bewusst, wie mein eigener Konsum, so unbedeutend er mir auch vorkam, Teil eines viel größeren Problems war. Ich fragte mich: Was kann ich tun? Wie kann ich meinen Kindern eine lebenswerte Zukunft ermöglichen, ohne mich dabei völlig zu kasteien?
Und genau das ist der Punkt, liebe Mamas. Es geht nicht um Verzicht um des Verzichtes willen. Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen, Gewohnheiten zu hinterfragen und kleine Veränderungen in unseren Alltag zu integrieren, die in Summe einen großen Unterschied machen können. Denn Fakt ist: Auch wenn Umweltschutz mittlerweile ein Mainstream-Thema ist, hapert es bei der Umsetzung oft noch gewaltig. Zwischen Wollen und Tun klafft eine riesige Lücke. Aber lasst uns diese Lücke gemeinsam schließen!
Die Ergebnisse einer groß angelegten Umfrage von ELTERN und PAMPERS in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos sind ein deutliches Signal: 95 Prozent der befragten Eltern halten eine intakte Umwelt für essenziell für die Zukunft ihrer Kinder. Über 90 Prozent sind bereit, Wasser und Strom zu sparen, umweltfreundlich zu heizen, regionale Lebensmittel zu bevorzugen und Produkte aus nachhaltigen Materialien zu kaufen. Immerhin 80 Prozent wollen künftig häufiger auf Auto und Flugreisen verzichten. Das Bewusstsein ist also da, aber wie bringen wir es auf die Straße?
Ich weiß, wie schwer es sein kann, den Alltag mit Kindern nachhaltiger zu gestalten. Da locken die vermeintlich günstigen Angebote im Supermarkt, die bequeme Autofahrt zum Kindergarten und der lang ersehnte Urlaub in der Ferne. Aber ich bin überzeugt: Wir können es schaffen, nachhaltiger zu leben, ohne dass der Familienalltag darunter leidet. Und genau darum soll es in diesem Artikel gehen. Ich möchte euch zeigen, wie ihr mit kleinen, aber feinen Veränderungen einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten könnt – und dabei sogar noch Geld spart und eure Lebensqualität steigert.
Die Macht der Gewohnheit: Warum es sich lohnt, Routinen zu hinterfragen
Eine Durchschnittsfrau in Deutschland besitzt 118 Kleidungsstücke, und jedes Jahr kommen 60 neue hinzu. Smartphones werden im Schnitt nach 22 Monaten ausgetauscht. Krass, oder? Diese Zahlen verdeutlichen, wie sehr wir in einem Konsumstrudel gefangen sind. Aber wäre unsere Lebensqualität wirklich so viel schlechter, wenn wir auf einige Optionen und Käufe verzichten würden? Ich glaube nicht. Im Gegenteil: Weniger Konsum kann uns sogar glücklicher und freier machen.
Denkt mal darüber nach: Wie viele Kleidungsstücke in eurem Schrank habt ihr im letzten Jahr wirklich getragen? Wie oft habt ihr euer Smartphone genutzt, um etwas Sinnvolles zu tun, und wie oft, um euch von Social Media berieseln zu lassen? Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass Konsum uns glücklich macht. Glück kommt von innen, von erfüllenden Beziehungen, von sinnvoller Arbeit und von dem Gefühl, etwas Gutes für die Welt zu tun.
Ich erinnere mich an eine Situation, als meine Tochter unbedingt ein neues Spielzeug haben wollte, das gerade total angesagt war. Ich war kurz davor, nachzugeben, aber dann habe ich mich gefragt: Braucht sie das wirklich? Oder will sie es nur, weil alle anderen es auch haben? Wir haben uns dann gemeinsam überlegt, was wir stattdessen machen könnten. Wir sind in den Wald gegangen, haben eine Höhle gebaut und den ganzen Nachmittag dort verbracht. Am Abend war meine Tochter glücklicher als je zuvor – und das ganz ohne neues Spielzeug.
´Wir alle können jeden Tag Teil der Veränderung sein, die wir uns für die Welt wünschen, auch wenn sich diese Veränderung erst mal klein und wenig anfühlt.´
Wir alle können jeden Tag Teil der Veränderung sein, die wir uns für die Welt wünschen, auch wenn sich diese Veränderung erst mal klein und wenig anfühlt.
Dieses Zitat von Maja Göpel, einer renommierten Nachhaltigkeitsforscherin, ist für mich eine Art Leitmotiv geworden. Es erinnert mich daran, dass jeder einzelne Schritt zählt, egal wie klein er auch sein mag. Zukunft ist kein Schicksal, das uns einfach widerfährt. Sie ist das Ergebnis unserer Entscheidungen, unserer Handlungen, unserer Gewohnheiten. Und wir haben es in der Hand, diese Zukunft positiv zu gestalten.
Maja Göpel betont in ihrem Buch ´Unsere Welt neu denken´ (Ullstein, 17,99 Euro), dass wir uns von alten Denkmustern lösen und neue Wege gehen müssen, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Sie kritisiert die Vorstellung, dass Wirtschaftswachstum zwangsläufig mit steigendem Konsum einhergehen muss. Stattdessen plädiert sie für eine Wirtschaft, die sich an den Bedürfnissen der Menschen und den Grenzen des Planeten orientiert. Göpel fordert eine grundlegende Transformation unserer Gesellschaft, die auf Werten wie Solidarität, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit basiert. Sie zeigt auf, dass wir als Individuen, aber auch als Unternehmen und Politik die Verantwortung haben, diese Transformation voranzutreiben. Ihr Buch ist ein Weckruf, der uns dazu auffordert, unsere Welt neu zu denken und aktiv an einer besseren Zukunft mitzuwirken.
Die Keythesis, dass jeder von uns durch kleine Veränderungen im Alltag einen Beitrag zu einer besseren Welt leisten kann, ist nicht nur eine moralische Forderung, sondern auch wissenschaftlich fundiert. Zahlreiche Studien belegen, dass unser Konsumverhalten einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt hat. Von der Produktion über den Transport bis hin zur Entsorgung verbrauchen Produkte Ressourcen, verursachen Emissionen und tragen zur Umweltverschmutzung bei. Indem wir bewusster konsumieren, können wir diesen negativen Auswirkungen entgegenwirken und eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft fördern.
Ein Beispiel hierfür ist die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Laut der Welternährungsorganisation (FAO) werden weltweit etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel verschwendet. Diese Verschwendung verursacht nicht nur ökonomische Verluste, sondern auch erhebliche Umweltschäden. Die Produktion von Lebensmitteln, die nie gegessen werden, verbraucht unnötig Ressourcen wie Wasser, Land und Energie. Zudem entstehen bei der Zersetzung von Lebensmittelabfällen klimaschädliche Gase wie Methan. Indem wir unsere Einkäufe besser planen, Lebensmittel richtig lagern und Reste verwerten, können wir einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung leisten und somit die Umwelt schonen. Weitere Informationen und praktische Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung finden Sie auf der Website der Initiative ´Zu gut für die Tonne!´ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): https://www.zugutfuerdietonne.de/.
Ein weiteres Beispiel ist die Wahl nachhaltigerer Verkehrsmittel. Der Verkehrssektor ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen. Indem wir öfter das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen, können wir unseren CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren. Auch Carsharing und Mitfahrgelegenheiten sind gute Alternativen zum eigenen Auto. Für längere Strecken können wir, wenn möglich, die Bahn anstelle des Flugzeugs wählen. Flugreisen sind besonders klimaschädlich, da sie in großer Höhe Emissionen verursachen, die eine besonders starke Klimawirkung haben. Informationen und Anregungen für eine nachhaltigere Mobilität finden Sie auf der Website des Umweltbundesamtes: https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm.
Die Umstellung auf Ökostrom ist ein weiterer wichtiger Schritt, um unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Ökostrom wird aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne oder Wasser gewonnen und ist somit deutlich umweltfreundlicher als Strom aus fossilen Brennstoffen. Durch den Wechsel zu einem Ökostromanbieter können wir dazu beitragen, den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Allerdings ist es wichtig, bei der Wahl des Ökostromanbieters auf Gütesiegel wie das ´ok-Power-Label´ oder das ´Grüner-Strom-Label´ zu achten, um sicherzustellen, dass der Strom tatsächlich aus erneuerbaren Energien stammt und der Anbieter in den Ausbau dieser Energien investiert. Eine Liste von empfehlenswerten Ökostromanbietern finden Sie auf der Website von Robin Wood: https://www.robinwood.de/schwerpunkte/oekostrom.
Diese Beispiele zeigen, dass wir als Individuen viele Möglichkeiten haben, unseren Alltag nachhaltiger zu gestalten und einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder auf alles zu verzichten. Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen, Gewohnheiten zu hinterfragen und kleine Veränderungen in unseren Alltag zu integrieren. Jeder Schritt zählt, und gemeinsam können wir eine große Wirkung erzielen.
Nachhaltigkeit im Alltag: Wo wir wirklich etwas bewegen können
Damit ihr eure Kraft nicht auf Nebenschauplätzen verschwendet, möchte ich euch zeigen, welche Verhaltensänderungen wirklich einen Unterschied machen. Das Öko-Institut in Freiburg hat sie aus einer Vielzahl an Studien herausgearbeitet. Hier etwas zu ändern, lohnt sich also besonders.
Essen mit Köpfchen: Nachhaltige Ernährung für die ganze Familie
Die Ernährung ist ein Bereich, in dem wir als Familie viel bewirken können. Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen und alte Gewohnheiten zu hinterfragen. Eine nachhaltige Ernährung ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder.
Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich mich fast ausschließlich von Fertigprodukten und Fast Food ernährt habe. Ich war gestresst, hatte wenig Zeit und wollte es mir so einfach wie möglich machen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass mir diese Ernährung nicht guttut. Ich war müde, unkonzentriert und hatte ständig Verdauungsprobleme. Als ich dann angefangen habe, mich bewusster zu ernähren, hat sich mein Leben grundlegend verändert. Ich hatte mehr Energie, war ausgeglichener und fühlte mich insgesamt viel wohler.
Das bedeutet nicht, dass wir von heute auf morgen zu Veganern werden müssen. Es geht darum, den Konsum von tierischen Produkten zu reduzieren und mehr pflanzliche Lebensmittel in unsere Ernährung zu integrieren. Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte sollten die Basis unserer Ernährung bilden. Fleisch und Milchprodukte können eine sinnvolle Ergänzung sein, aber in Maßen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Regionalität und Saisonalität unserer Lebensmittel. Wenn wir Obst und Gemüse aus der Region kaufen, unterstützen wir nicht nur die lokalen Bauern, sondern vermeiden auch lange Transportwege und den damit verbundenen CO2-Ausstoß. Außerdem schmecken saisonale Produkte oft viel besser, weil sie reifer geerntet werden können.
Und natürlich dürfen wir das Thema Lebensmittelverschwendung nicht vergessen. Wir sollten unsere Einkäufe besser planen, Lebensmittel richtig lagern und Reste verwerten. Eine gute Möglichkeit, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, ist das Kochen mit Resten. Aus übrig gebliebenem Gemüse lässt sich zum Beispiel eine leckere Suppe oder ein Auflauf zaubern.
- mehr pflanzliche und weniger tierische Produkte essen
- eingeflogene Waren wie Heidelbeeren im Winter meiden
- ebenso Gewächshausgemüse
- und möglichst wenig Lebensmittel wegwerfen.
Astrid Donalies von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) betont, dass eine nachhaltige Ernährung auch gesund sein kann. Sie gibt uns wertvolle Tipps, wie wir unsere Kinder gesund und umweltbewusst ernähren können:
Mandelmilch statt Kuhmilch, Tofuwürstchen statt Huhn. Ist das der richtige Weg, um mein Kind gesund und nachhaltig zu ernähren?
Wir empfehlen für Kinder keine vegane Ernährung. Milch und Milchprodukte sind die besten Lieferanten für Kalzium, das Kinder im Wachstum für den Knochenaufbau benötigen. Auch Fleisch ist ein hochwertiges Lebensmittel und liefert zum Beispiel gut verfügbares Eisen und Vitamin B12. Aber: Drei Fleischgerichte pro Woche und maximal 35 Gramm Fleisch oder Wurst am Tag reichen. Diese Menge ist gesundheitsförderlich und nachhaltig zugleich. Gemüse, Obst und Getreide sollten die Basis bilden und tierische Produkte nur eine Ergänzung sein.
Mobil mit Köpfchen: Nachhaltige Mobilität für die ganze Familie
Auch im Bereich Mobilität können wir als Familie viel bewegen. Es geht darum, das Auto öfter stehen zu lassen und auf umweltfreundlichere Alternativen umzusteigen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder.
Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich fast alles mit dem Auto erledigt habe. Ich war es gewohnt, für jeden kleinen Weg das Auto zu nehmen, auch wenn es nur ein paar Kilometer waren. Aber ich habe schnell gemerkt, dass mir diese Bequemlichkeit nicht guttut. Ich hatte wenig Bewegung, war oft gestresst und habe viel Zeit im Stau verbracht. Als ich dann angefangen habe, öfter das Fahrrad zu nehmen oder zu Fuß zu gehen, hat sich mein Leben grundlegend verändert. Ich war fitter, entspannter und habe die Welt um mich herum viel bewusster wahrgenommen.
Klar, mit Baby ist es ohne Auto oft schwierig. Aber wir können versuchen, weniger zu fahren, und private Flugreisen konsequent zu reduzieren. Eine gute Möglichkeit, das Auto öfter stehen zu lassen, ist die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Busse und Bahnen sind oft eine gute Alternative zum Auto, vor allem in Städten. Und wenn wir doch mal aufs Auto angewiesen sind, können wir Car-Sharing nutzen oder Fahrgemeinschaften bilden.
Eine besonders schöne und nachhaltige Art der Mobilität ist das Fahrrad. Mit dem Fahrrad können wir nicht nur kurze Strecken zurücklegen, sondern auch längere Ausflüge unternehmen. Und für Familien mit kleinen Kindern gibt es tolle Lastenräder und Fahrradanhänger, mit denen wir unsere Kinder sicher und bequem transportieren können.
- Öffentlichen Nahverkehr nutzen
- wenig bis gar nicht fliegen
- und statt dem eigenen Auto Car-Sharing nutzen – damit lassen sich mobilitätsbedingte Umweltsünden halbieren.
Katharina Walbrodt ist aufs Fahrrad umgestiegen – nicht trotz, sondern wegen ihres Babys. Der Verein Fahrrad und Familie in Heidelberg hat ihr dabei geholfen. Hier kann sie verschiedene Anhänger und Lastenräder ausprobieren. Sie schwärmt:
Warum nutzt du mit Baby und Kleinkind das Rad?
Mit Kindern ist das superpraktisch. Ich kann viel unmittelbarer auf sie reagieren als im Auto. Wenn ein Kind weint, halte ich eben kurz an und kümmere mich. Außerdem kann ich mit dem Fahrrad überall direkt vorfahren, das ist mit kleinen Kindern ein großer Wert. Beispiel Zoo: Mit dem Auto müsste ich auf den Parkplatz fahren, den Kinderwagen auspacken, das schlafende Baby rauszerren, es vielleicht dicker anziehen, weil es im Auto ja viel wärmer ist. Mit dem Fahrrad halte ich am Eingang, mache den Hänger ab und kann direkt reingehen. Außerdem ist der Entertainmentfaktor im Fahrrad viel größer. Meine große Tochter liebt es, rauszusehen. Sie erlebt viel mehr, als wenn sie im klobigen Kindersitz im Auto säße. Für uns ist das Fahrrad super. Dabei war ich keine passionierte Radfahrerin. Ich habe vorher in Berlin gelebt, da bin ich S- und U-Bahn gefahren. In Heidelberg sind die Wege kürzer, und die Tram fährt seltener. Da wurde das Fahrrad wichtiger.
Aber mit Baby?
Unsere Hebamme sagte, ab dem Alter von drei bis vier Monaten ist Radfahren okay, es kommt auf den Anhänger an. Wir haben ziemlich viel recherchiert. Es gibt ja zig Lastenräder und Anhänger. Zum Glück können wir über den Verein verschiedene Modelle testen. Das ist ein Riesenvorteil.
Ich kann nur raten: Probiert es aus. Fragt Freunde oder andere Eltern, welche Erfahrungen sie mit ihren Fahrradhängern oder Lastenrädern machen. Das sind Tipps, die hört man in keinem Geschäft. Vielleicht könnt ihr euch ein Modell für ein paar Tage ausleihen. Klar kosten Hänger und Lastenräder viel. Aber für die täglichen Wege – zum Einkaufen, zur Kita – ist das Fahrrad wirklich toll.
Wohnen mit Köpfchen: Nachhaltiges Einrichten für die ganze Familie
Auch in unseren eigenen vier Wänden können wir viel für die Umwelt tun. Es geht darum, bewusst einzurichten, Ressourcen zu schonen und langlebige Produkte zu wählen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder.
Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich meine Wohnung fast ausschließlich mit neuen Möbeln eingerichtet habe. Ich war es gewohnt, jedes Jahr neue Trends mitzumachen und meine Wohnung entsprechend umzugestalten. Aber ich habe schnell gemerkt, dass mir dieser Konsum nicht guttut. Ich habe viel Geld ausgegeben, hatte ständig neue Möbel, die ich eigentlich nicht brauchte, und habe mich am Ende trotzdem nicht wohler gefühlt.
Eine gute Möglichkeit, Ressourcen zu schonen, ist der Kauf von gebrauchten Möbeln. Second-Hand-Möbel sind oft viel günstiger als neue Möbel und haben oft auch mehr Charakter. Außerdem vermeiden wir durch den Kauf von gebrauchten Möbeln die Produktion von neuen Möbeln und den damit verbundenen Ressourcenverbrauch. Eine weitere Möglichkeit, Ressourcen zu schonen, ist die Reparatur von Möbeln. Wenn ein Möbelstück kaputt ist, müssen wir es nicht gleich wegwerfen, sondern können es reparieren lassen oder selbst reparieren.
Und natürlich dürfen wir das Thema Energiesparen nicht vergessen. Wir können Energiesparlampen verwenden, unsere Heizung richtig einstellen und unsere Geräte ausschalten, wenn wir sie nicht benutzen. Auch das Lüften spielt eine wichtige Rolle beim Energiesparen. Wir sollten unsere Räume regelmäßig stoßlüften, um die Luft auszutauschen und Schimmelbildung zu vermeiden.
- Wohnraum verringern
- sparsam heizen.
ELTERN-Autorin Carina Frey setzt auf Second-Hand-Möbel und erklärt, warum:
„Meine Tochter ist zehn. Im vergangenen Jahr bekam sie ein neues Bett und damit ihr erstes Möbelstück, das wir neu gekauft haben. Wir kaufen bewusst gebraucht. Ich möchte, dass Möbel, die meine Kinder umgeben, reichlich ausgelüftet sind. Denn viele neue Möbel riechen, und ich finde die Vorstellung fies, dass meine Kinder zwischen diesen Ausdünstungen spielen. Das ist der erste Grund.
Und der zweite: Wir wollten von Anfang an möglichst wenig verbieten müssen. Unsere Tripp Trapps wurden von etlichen Stickern geziert, und meine Tochter hat immer mal wieder mit dem Messer am Holz herumgesäbelt. Juckt mich nicht, der Stuhl hatte schon etliche Macken, als wir ihn gekauft haben. Auf dem Kinderbett wurde herumgehämmert, der Kindertisch war überall bekleckst. Mir egal, es waren die Möbel der Kinder, und sie sollten mit ihnen anstellen können, was sie wollen.
Unsere Regel lautet: Mit euren Sachen dürft ihr, bei unseren nicht. Das hat gut funktioniert, und ich empfand es als große Freiheit, nicht ständig Nein sagen zu müssen.“
Anziehen mit Köpfchen: Nachhaltige Mode für die ganze Familie
Auch im Bereich Mode können wir als Familie viel bewegen. Es geht darum, bewusster zu kaufen, Kleidung länger zu tragen und Kleidungsstücke weiterzugeben. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unseren Geldbeutel und unseren Stil.
Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich fast ausschließlich neue Kleidung gekauft habe. Ich war es gewohnt, jedes Jahr neue Trends mitzumachen und meinen Kleiderschrank entsprechend aufzufüllen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass mir dieser Konsum nicht guttut. Ich habe viel Geld ausgegeben, hatte ständig neue Kleidung, die ich eigentlich nicht brauchte, und habe mich am Ende trotzdem nicht wohler gefühlt.
Eine gute Möglichkeit, Ressourcen zu schonen, ist der Kauf von Second-Hand-Kleidung. Second-Hand-Kleidung ist oft viel günstiger als neue Kleidung und hat oft auch mehr Charakter. Außerdem vermeiden wir durch den Kauf von Second-Hand-Kleidung die Produktion von neuer Kleidung und den damit verbundenen Ressourcenverbrauch. Eine weitere Möglichkeit, Ressourcen zu schonen, ist die Reparatur von Kleidung. Wenn ein Kleidungsstück kaputt ist, müssen wir es nicht gleich wegwerfen, sondern können es reparieren lassen oder selbst reparieren.
Und natürlich dürfen wir das Thema Qualität nicht vergessen. Wir sollten Kleidung kaufen, die gut verarbeitet ist und lange hält. Billige Kleidung ist oft von minderer Qualität und geht schnell kaputt. Außerdem wird sie oft unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt. Wenn wir Kleidung kaufen, die fair produziert wurde, unterstützen wir nicht nur die Umwelt, sondern auch die Menschen, die die Kleidung hergestellt haben.
- Kleidung und andere Textilien sind Klimakiller.
- Deshalb: weniger kaufen, länger tragen, weitergeben.
Vreni Jackle vom Portal Fashion Changers, das sich für nachhaltige Mode einsetzt, meint:
Die meisten von uns haben zu viele Klamotten. Wie geht es mit weniger?
Es hilft ungemein, sich zu überlegen: Wie sieht meine typische Woche aus. Wenn ich hauptsächlich Longsleeves trage, genügt eine gut sitzende Bluse im Schrank. Nach der Idee der „Capsule Wardrobe“ reichen zwischen 30 und 40 Kleidungsstücke, um den Look immer wieder zu verändern und für verschiedene Gelegenheiten passend gekleidet zu sein. Wichtig ist, dass sich die Kleidungsstücke gut miteinander kombinieren lassen. Was nicht heißt, dass man nur gedeckte Farben kaufen darf. Wenn ich es bunt mag, kann ich den Kleiderschrank auch so zusammenstellen.
Welche Basics sollte ich haben?
Ich finde neben Jeans eine gute Stoffhose wichtig. Außerdem einen Blazer und eine bequeme Bluse. Ein Rollkragenpulli lässt sich immer gut kombinieren, genauso wie ein locker sitzendes Kleid, bei dem man was drunter- oder drüberziehen kann. Es sollten Sachen sein, die wirklich zu mir passen, also gut sitzen und bequem sind. Guter Stil bedeutet auch, dass man sich in seiner Kleidung wohlfühlt.
Und wie schaffe ich es, nicht wieder mehr zu kaufen, als ich eigentlich brauche?
Indem ich mir die Frage stelle: Kann ich mir auf Anhieb vorstellen, dieses Teil mindestens 30-mal anzuziehen? Wenn ich bei der Vorstellung ins Schwitzen komme, sollte ich es liegen lassen. Dann kommt mein Bedürfnis wahrscheinlich von außen. Ich habe das Teil bei anderen gesehen und glaube deshalb, es haben zu müssen. Solche Sachen zieht man meistens nicht oft an.
Aber manchmal will man doch was Neues haben …
Dann kann man es sich auch leihen. Ich mache das oft mit Freundinnen. In einem fremden Kleiderschrank zu stöbern fühlt sich fast wie Shoppen an.
Geld mit Köpfchen: Nachhaltige Finanzen für die ganze Familie
Auch im Bereich Finanzen können wir als Familie viel bewegen. Es geht darum, unser Geld bewusst anzulegen, nachhaltige Unternehmen zu unterstützen und ethische Banken zu wählen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Zukunft und das Wohlbefinden unserer Kinder.
Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich mein Geld fast ausschließlich in konventionelle Aktien und Fonds angelegt habe. Ich war es gewohnt, auf kurzfristige Gewinne zu setzen und habe mich wenig darum gekümmert, was mit meinem Geld eigentlich passiert. Aber ich habe schnell gemerkt, dass mir diese Art der Geldanlage nicht guttut. Ich habe mich oft unwohl gefühlt, weil ich wusste, dass mein Geld in Unternehmen investiert wird, die die Umwelt verschmutzen oder Menschen ausbeuten.
Eine gute Möglichkeit, unser Geld nachhaltig anzulegen, ist die Wahl von ethischen Banken. Ethische Banken investieren unser Geld in Unternehmen, die soziale und ökologische Kriterien erfüllen. Sie unterstützen Projekte, die die Umwelt schützen, faire Arbeitsbedingungen schaffen und die Menschenrechte achten. Eine weitere Möglichkeit, unser Geld nachhaltig anzulegen, ist die Investition in grüne Aktien und Fonds. Grüne Aktien und Fonds investieren in Unternehmen, die erneuerbare Energien produzieren, umweltfreundliche Produkte herstellen oder soziale Projekte unterstützen.
Die Studie „Banking on Climate Change 2020“ zeigt, dass die 35 größten Privatbanken der Welt seit dem Pariser Klimaabkommen 2016 ihre Investitionen in fossile Energieträger wie Kohle weiter gesteigert haben. Was tun? Zu einer ökologisch ausgerichteten Bank wechseln. Das macht einmal Arbeit. Aber dafür wird das Geld künftig für nachhaltige Zwecke eingesetzt.
Energie mit Köpfchen: Nachhaltige Stromversorgung für die ganze Familie
Auch im Bereich Energie können wir als Familie viel bewegen. Es geht darum, unseren Stromverbrauch zu reduzieren, erneuerbare Energien zu nutzen und auf Greenwashing zu achten. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unseren Geldbeutel und unsere Zukunft.
Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich meinen Stromverbrauch kaum beachtet habe. Ich war es gewohnt, meine Geräte im Standby-Modus laufen zu lassen, meine Räume unnötig zu beleuchten und meine Wäsche im Trockner zu trocknen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass mir dieser sorglose Umgang mit Energie nicht guttut. Ich habe viel Geld für Strom ausgegeben und wusste, dass ich die Umwelt unnötig belaste.
Eine gute Möglichkeit, unseren Stromverbrauch zu reduzieren, ist die Verwendung von Energiesparlampen. Energiesparlampen verbrauchen viel weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen und halten auch viel länger. Eine weitere Möglichkeit, unseren Stromverbrauch zu reduzieren, ist die Vermeidung des Standby-Modus. Wir sollten unsere Geräte ausschalten, wenn wir sie nicht benutzen, und Steckerleisten mit Schalter verwenden, um mehrere Geräte gleichzeitig auszuschalten.
Und natürlich dürfen wir das Thema erneuerbare Energien nicht vergessen. Wir können Ökostrom beziehen, eine Photovoltaikanlage installieren oder uns an einem Windpark beteiligen. Ökostrom wird aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Wasser gewonnen und ist viel umweltfreundlicher als Strom aus fossilen Brennstoffen.
- Wenn ihr ein Haus und Geld übrighabt, ist die Investition in eine Photovoltaikanlage ein echter Beitrag zum Klimaschutz.
- Alle anderen können zumindest Ökostrom beziehen.
Beim Ökostrom gibt es leider auch Greenwashing. Ökostrom ist leider nicht immer so grün, wie er daherkommt. Etliche Anbieter verkaufen unter diesem Namen Strom aus Wasserkraftwerken, die seit Jahrzehnten im Einsatz sind – sie lassen sich also ihren herkömmlichen Strom besser bezahlen. Zu einem solchen Tarif zu wechseln bringt nichts für die Energiewende. Wenn ihr echten Ökostrom beziehen wollt, solltet ihr auf das „ok-Power-Label“ oder das „Grüner-Strom-Label“ achten. Sie garantieren zum Beispiel, dass der Anbieter nicht an Atom-, neuen Steinkohle- oder Kohlekraftwerken beteiligt ist, sondern in erneuerbare Energien oder neue Energietechnik investiert. In der Eco-Top-Ten-Liste für Ökostrom könnt ihr die Tarife direkt vergleichen. Und dann: Kündigungsfrist des alten Tarifs checken, neues Angebot raussuchen, Vertrag abschließen – das war’s.
Fazit: Gemeinsam für eine bessere Zukunft
Liebe Mamas, ich hoffe, dieser Artikel hat euch inspiriert und motiviert, euren Alltag nachhaltiger zu gestalten. Es gibt viele Möglichkeiten, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, ohne dass der Familienalltag darunter leidet. Wir müssen nicht perfekt sein, aber wir sollten uns bewusst sein, dass jede kleine Veränderung zählt. Gemeinsam können wir eine große Wirkung erzielen und unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft ermöglichen.
Denkt daran: Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Es geht nicht darum, Verzicht zu üben, sondern darum, bewusstere Entscheidungen zu treffen und unsere Ressourcen zu schonen. Es geht darum, unsere Welt neu zu denken und aktiv an einer besseren Zukunft mitzuwirken. Lasst uns gemeinsam den Weg gehen!
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