Kindern den Umgang mit Geld beibringen: Tipps für jede Altersstufe

Es ist ein sonniger Morgen, die Vögel zwitschern, und während du deinen ersten Kaffee genießt, huschen deine Kinder aufgeregt um dich herum. Lisa, 7, plant bereits ihren nächsten Kaufladen-Besuch im Kinderzimmer, und Max, 11, träumt von dem neuen Computerspiel, das er sich so sehnlich wünscht. In solchen Momenten fragst du dich vielleicht: Wie bringe ich meinen Kindern eigentlich den richtigen Umgang mit Geld bei? Und wie schaffe ich es, dass sie den Wert des Geldes verstehen, ohne den Spaß am Leben zu verlieren?

Der spielerische Start: Geld verstehen im Vorschulalter

Schon in jungen Jahren können Kinder spielerisch an das Thema Geld herangeführt werden. Für Zwei- und Dreijährige geht es zunächst darum, die Welt der Münzen zu entdecken. Ein lustiges Spiel ist das „Münzen-Memory“. Dazu umrandet man verschiedene Münzen auf Papier, malt die Flächen aus und lässt das Kind die passenden Münzen zuordnen. So lernen die Kleinen spielerisch die Namen und das Aussehen der Münzen kennen. Wichtig ist dabei, immer ein Auge auf die kleinen Entdecker zu haben, damit keine Münze im Mund landet. Und wer hat gesagt, dass Lernen nicht auch Spaß machen kann?

Mit vier und fünf Jahren können die Kinder dann schon aktiv in den Einkaufsprozess einbezogen werden. Vor dem Supermarktbesuch dürfen sie beispielsweise beim Ausschneiden von Coupons helfen – natürlich mit einer kindgerechten Schere. Im Laden angekommen, sind sie stolz darauf, „ihre“ Produkte im Regal zu finden und die Coupons abzugeben. So wird der Einkauf zum gemeinsamen Abenteuer und die Kinder lernen ganz nebenbei, wie man Geld sparen kann. Denn nichts ist schöner, als wenn die Kleinen mit leuchtenden Augen feststellen: „Mama, wir haben Geld gespart!“

Kindern Geld erklären

Kindern Geld erklären

Das erste Taschengeld: Eigenverantwortung lernen

Zwischen sechs und acht Jahren ist es dann so weit: Das erste Taschengeld wird ausgezahlt! Ein wichtiger Schritt, um den Kindern den Umgang mit Geld beizubringen. „Sobald dein Kind Taschengeld bekommt, braucht es einen Ort, um sein Geld aufzubewahren“, rät Jayne A. Pearl, Autorin des Buches „Kids and Money“. Ein Besuch bei der Bank kann zu einem besonderen Ereignis werden. Gemeinsam eröffnet man ein Sparkonto und ermutigt das Kind, regelmäßig Einzahlungen vorzunehmen. Wenn das Guthaben wächst, kann man das Thema Zinsen ansprechen und erklären, wie die Bank das Sparen belohnt. Viele Banken bieten spezielle Kinderkonten an, die keine Gebühren oder Mindestguthaben erfordern. So lernen die Kinder, dass Sparen sich lohnen kann – und dass es Spaß macht, seine eigenen Ziele zu erreichen.

In diesem Alter kann auch das Sammeln von Münzen zu einem spannenden Hobby werden. Vielleicht weckt die Serie der Bundesländer-Gedenkmünzen das Interesse? Auf der Website der Deutschen Bundesbank finden sich zudem kindgerechte Informationen und Spiele rund um das Thema Geld. So wird das Lernen zum Abenteuer und die Kinder entdecken spielerisch die Geschichte des Geldes. Denn wer weiß schon, dass es früher einmal Muscheln als Zahlungsmittel gab?

„Es ist wichtig, Kindern frühzeitig beizubringen, dass Geld nicht vom Himmel fällt, sondern das Ergebnis von Arbeit und klugen Entscheidungen ist.“

Vergleichen und Sparen: Clever einkaufen mit älteren Kindern

Im Alter von neun bis zwölf Jahren sind die Kinder bereit, sich intensiver mit dem Wert des Geldes auseinanderzusetzen. Ein guter Ansatzpunkt ist der Preisvergleich. Im Supermarkt können die Kinder die Preisschilder studieren, Größen und Preise vergleichen und den Preis pro Einheit berechnen. Dabei sollte man auch die Qualität berücksichtigen. Ein Experiment: In einer Woche kauft man die teureren Marken-Papiertücher, in der nächsten Woche die günstigeren No-Name-Produkte. Anschließend diskutiert man gemeinsam die Unterschiede und entscheidet, ob der höhere Preis der Marke gerechtfertigt ist. So lernen die Kinder, kritisch zu denken und bewusste Kaufentscheidungen zu treffen. Denn wer weiß, vielleicht entdecken sie ja, dass die No-Name-Variante genauso gut ist – und sparen dabei noch Geld!

Der alljährliche Garagenflohmarkt ist eine weitere tolle Gelegenheit, um Kinder in den Umgang mit Geld einzubeziehen. In diesem Alter können sie bereits Verantwortung übernehmen und beim Verkauf ihrer alten Spielsachen und Kleidung helfen. Sie lernen, Preise festzulegen, Entscheidungen zu treffen und mit den Kunden zu verhandeln. Mit etwas Unterstützung werden sie zu kleinen Verkaufstalenten und lernen ganz nebenbei, wie man aus alten Dingen noch Geld machen kann. Und wer weiß, vielleicht entdecken sie ja ihr Verhandlungsgeschick und werden zu echten Schnäppchenjägern!

Die Pubertät bringt neue Herausforderungen mit sich, aber auch neue Möglichkeiten, den Kindern den Umgang mit Geld näherzubringen. Es ist an der Zeit, über Budgets zu sprechen. Das Taschengeld, das für Mittagessen, Schulmaterial und andere Kleinigkeiten gedacht ist, kann schnell ausgegeben sein. Gemeinsam mit dem Kind kann man einen Budgetplan erstellen, in dem die Einnahmen und Ausgaben festgehalten werden. Dabei sollte man auch zwischen Wünschen und Bedürfnissen unterscheiden. „Ich nenne es das Kartoffel-mit-Soße-Spiel“, sagt Jayne A. Pearl. „Kartoffeln sind Lebensmittel, die wir zum Überleben brauchen. Die Soße macht es schmackhafter, ist aber nicht notwendig.“ Diese Unterscheidung kann man auch anhand des Familienbudgets verdeutlichen. So lernen die Jugendlichen, Prioritäten zu setzen und ihr Geld sinnvoll einzuteilen. Denn wer früh lernt, mit Geld umzugehen, ist später im Leben klar im Vorteil.

Finanzielle Bildung für Teenager: Investieren lernen

Es ist nie zu früh, um den Jugendlichen die Welt der Aktienmärkte näherzubringen. Man kann beispielsweise so tun, als ob man in Unternehmen investiert, die das Kind kennt, wie Disney oder Mattel. Indem jedes Familienmitglied eine Aktie auswählt und gemeinsam die Finanznachrichten verfolgt, wird das Thema Investitionen zu einer spannenden Familienaktivität. So lernen die Jugendlichen, wie die Aktienkurse schwanken und welche Faktoren sie beeinflussen. Denn wer früh lernt, die Mechanismen der Finanzmärkte zu verstehen, kann später kluge Anlageentscheidungen treffen.

Auch das Thema Spenden sollte nicht zu kurz kommen. „Mit etwas Ermutigung kann das Spenden an wohltätige Organisationen Teil der Mentalität deines Kindes werden“, sagt Godfrey. Das Spenden ist nicht nur eine finanzielle Lektion, sondern fördert auch das soziale Verantwortungsbewusstsein. Gemeinsam mit dem Kind kann man fünf gemeinnützige Organisationen auswählen, die ihm am Herzen liegen. Anschließend recherchiert man, welche Ziele die Organisationen verfolgen, wie effizient sie arbeiten und welcher Prozentsatz der Spenden tatsächlich den Projekten zugutekommt. So lernen die Jugendlichen, kritisch zu denken und ihr Geld für sinnvolle Zwecke einzusetzen. Denn wer früh lernt, zu teilen, wird später ein verantwortungsbewusster Bürger sein.

Der Weg in die finanzielle Unabhängigkeit: Jobben und Budgetieren

Im höheren Teenageralter geht es dann darum, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Ein erster Job, sei es als Babysitter, Nachhilfelehrer oder im Supermarkt, ist eine tolle Möglichkeit, um eigenes Geld zu verdienen. Stored-Value-Karten, wie Visa Buxx, sind einfache Instrumente, mit denen Eltern ihren Jugendlichen den Umgang mit Geld beibringen können. Die Jugendlichen können mit diesen Karten bezahlen, ohne Bargeld oder Kreditkarten zu verwenden. Die Eltern laden die Karten mit einem bestimmten Betrag auf und lassen die Jugendlichen ihr Taschengeld selbstständig verwalten. So lernen sie, ihr Budget einzuteilen und verantwortungsbewusst mit ihrem Geld umzugehen. Denn wer früh lernt, seine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen, ist bestens gerüstet für die finanzielle Unabhängigkeit.

Fazit: Finanzielle Bildung als Investition in die Zukunft

Die finanzielle Bildung ist ein wichtiger Bestandteil der Erziehung und sollte so früh wie möglich beginnen. Spielerische Übungen im Vorschulalter, das erste Taschengeld in der Grundschule und die Auseinandersetzung mit Budgets und Investitionen im Teenageralter – all das sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Geld. Indem wir unseren Kindern den Wert des Geldes vermitteln, ihnen beibringen, Prioritäten zu setzen und sie ermutigen, zu sparen und zu spenden, legen wir den Grundstein für ihre finanzielle Zukunft. Und wer weiß, vielleicht entdecken sie ja sogar ihre Leidenschaft für Finanzen und werden zu den Wirtschaftsexperten von morgen!

QUELLEN

parents.com

Lese auch