Simone Sommerland: Vom Schlumpf zum Kinderlieder-Star

In der Welt der Kindermusik ist Simone Sommerland eine absolute Größe. Doch hinter dem strahlenden Erfolg und den eingängigen Melodien verbirgt sich eine Geschichte, die von Zufällen, harter Arbeit und einer tiefen Liebe zur Musik geprägt ist. Als dreifache Mutter kennt sie die Herausforderungen, denen berufstätige Eltern täglich begegnen, nur zu gut. Und gerade in Zeiten der Pandemie, in denen das Familienleben auf eine harte Probe gestellt wird, ist ihre Musik für viele Familien ein Rettungsanker.

Vom Schlumpf zum Kinderlieder-Star

Schon als kleines Mädchen träumte Simone davon, Sängerin zu werden. Was als kindlicher Wunsch begann, entwickelte sich zu einer beeindruckenden Karriere. Doch der Weg zum Erfolg war alles andere als geradlinig. Nach klassischem Gesangsunterricht im zarten Alter von 14 Jahren folgte mit 17 der Einstieg in die Welt der „Schlümpfe“. Ja, richtig gelesen! Simone lieh ihre Stimme den kleinen blauen Wesen und sang Schlumpf-Versionen aktueller Hits. Wer hätte gedacht, dass diese frühe Erfahrung den Grundstein für ihren späteren Erfolg legen würde? Mit 18 Jahren hielt sie ihre erste goldene Schallplatte in den Händen – ein Moment, der für immer in ihrer Erinnerung bleiben wird. Auch wenn damals niemand wusste, wer hinter der gepitchten Stimme steckte.

Der Durchbruch als Kinderlieder-Star kam jedoch erst später, mit dem Projekt „Die 30 besten Kinderlieder“. Eine Idee, die aus der Zusammenarbeit mit dem Label Lamp und Sumfleth Entertainment entstand. Durch glückliche Umstände und die bereits gesammelte Erfahrung im Kindermusikbereich kam Simone ins Spiel. Gemeinsam mit ihrem Mann Karsten Glück, der ebenfalls Musiker ist, entwickelte sie ein Konzept, das Kinder und Eltern gleichermaßen begeistern sollte. Und das gelang ihnen auf ganzer Linie.

Simone erinnert sich noch gut an die Anfänge: „In meiner Musikschule konnte ich in der Praxis ganz viel über Kinder, Eltern, ihre Stimmen und Wünsche dazu lernen. Damals wurden Kinderlieder eigentlich immer in einer sehr hohen Stimme gesungen, dabei mögen das weder Kinder, noch Erwachsene wirklich gerne hören geschweige denn selber singen. Für mich war klar: Wir machen das anders, nämlich tiefer, weicher und entspannter. Ohne Chichi, aber mit viel Freude und klarer Artikulation.“ Eine Entscheidung, die sich als goldrichtig herausstellen sollte.

Familienleben im Rampenlicht

Als Musikereltern stehen Simone und Karsten oft im Rampenlicht. Doch wie kommen ihre eigenen Kinder damit zurecht, dass Mama und Papa Youtube-Stars sind? Simone erzählt: „Zuhause bin ich einfach Mama und dadurch natürlich auch manchmal doof. Aber grundsätzlich halten sie uns schon für lässig, weil wir seit jeher dieses Musikerleben führen. Sie fanden es aber auch ziemlich doof, dass wir an den Wochenenden für Auftritte oft weg waren. Unsere Kinder sind stolz auf uns, aus vielen Gründen, das ehrt mich zutiefst.“

Die Kinder sind nicht nur stolz auf ihre Eltern, sondern auch aktiv in deren Musikprojekte involviert. Die älteste Tochter sang bereits vor zehn Jahren bei der ersten CD mit und träumt nun selbst von einer Karriere als Sängerin. Der Sohn hingegen hat sich für einen handwerklichen Beruf entschieden. Und die Jüngste? Sie liebt es, in den Videos ihrer Eltern mitzuspielen. Eine Familie, die ihre Leidenschaft für die Musik teilt und gemeinsam Erfolge feiert.

Simone Sommerland im Gespräch

Simone Sommerland im Gespräch über die Bedeutung des Singens für Kinder und die Auswirkungen der Pandemie.

Die Pandemie als Belastungsprobe für Familien

Die Corona-Pandemie hat das Leben vieler Familien auf den Kopf gestellt. Auch Simone und ihre Familie waren und sind davon betroffen. Konzerte wurden abgesagt, die Kinder mussten zu Hause unterrichtet werden, und die ständige Nähe zueinander sorgte für zusätzliche Spannungen. Doch Simone wäre nicht Simone, wenn sie nicht auch in dieser schwierigen Situation das Positive sehen würde. „Der eigentliche Fokus liegt im Corona-Jahr für uns auf der Familie“, betont sie. „Unsere älteste Tochter hat ihre gesamte Abiturzeit unter Corona-Bedingungen erlebt. Da könnte ich heulen, wenn ich dran denke, was sie alles an Erlebnissen und Freude verpasst hat.“

Trotz aller Herausforderungen hat die Familie versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Sie haben sich viel ausgetauscht, gemeinsame Lösungen gesucht und versucht, den Kindern den Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten. Simone hat die Zeit genutzt, um Klavier zu spielen, zu lesen und mit ihrer jüngsten Tochter Gesellschaftsspiele zu spielen. „Dass Mama und Papa die ganze Zeit da waren, das gefiel ihr auch gut“, erzählt sie. „Früher waren wir sicherlich zu 50 Terminen im Jahr unterwegs, oftmals am Wochenende.“

„Die Solidarität, die vom Staat gefordert wird, ist für mich eine Einbahnstraße. Das ist nicht fair, denn die Familien erhalten sie nicht.“

Simone ist jedoch auch kritisch, was die Unterstützung der Familien durch die Politik angeht. Sie findet es „unsäglich, was den Eltern zugemutet wird“ und vermisst „wirklich neue Ideen und Lösungsansätze“. Sie betont, dass es nicht überall friedlich abläuft und dass viele Eltern mit der Doppel- oder Dreifachbelastung nicht klarkommen. „Gerade jetzt bräuchte man eigentlich mehr Support, wirklich neue Ideen und Lösungsansätze, stattdessen werden die Familien damit allein gelassen“, kritisiert sie.

Die heilende Kraft des Singens

Ein Thema, das Simone besonders am Herzen liegt, ist die Bedeutung des Singens für Kinder. „Menschen, und Kindern ganz besonders, das Singen zu untersagen, halte ich persönlich für ganz schwierig“, betont sie. „Ich lebe und erlebe, wie heilend Gesang wirkt, was etliche Studien belegen. Die Sprachentwicklung der Kinder wird dadurch gefördert, das Wohlbefinden, das ganze Koordinations- und Körpergefühl. Es ist tragisch, dass in dem so wichtigen Alter bis sechs Jahre diese Erlebnisse derzeit über lange Strecken ausbleiben.“

Singen ist nicht nur gut für die Seele, sondern auch für den Körper. Simone erklärt: „Nicht nur neurologisch, auch körperlich tut Singen unwahrscheinlich gut. Serotonin wird ausgeschüttet, die Zellen bekommen mehr Sauerstoff und die Knochen fangen an zu schwingen. Ich breche eine Lanze für Gesang auf allen Ebenen. Es ist essentiell für die Gesundheit, die Seele, das freundliche, friedliche Miteinander.“

Gerade in Zeiten der Pandemie, in denen soziale Kontakte und gemeinsame Erlebnisse rar sind, ist es umso wichtiger, dass Kinder die Möglichkeit haben, zu singen und zu musizieren. Simone und ihr Mann versuchen mit ihren Videos einen kleinen Beitrag dazu zu leisten. „Mit unseren Videos versuchen wir, dazu beizutragen. Ein wenig Kindergarten nach Hause zu bringen, lieb gewonnene Rituale wie der Morgenkreis zum Beispiel, das schaffen wir offensichtlich, denn ich erhalte viele Zuschriften von dankbaren Eltern“, erzählt sie.

Simone ist überzeugt: „Jeder Mensch und somit auch jedes einzelne Kind ist systemrelevant.“ Ein Satz, der in diesen Zeiten mehr denn je Gültigkeit hat. Denn gerade die Kleinsten in unserer Gesellschaft brauchen unsere Aufmerksamkeit, Unterstützung und Liebe.

Fazit

Simone Sommerland ist nicht nur eine erfolgreiche Musikerin, sondern auch eine engagierte Mutter, die sich für die Belange von Familien einsetzt. Sie hat bewiesen, dass man auch in schwierigen Zeiten positiv bleiben und das Beste aus der Situation machen kann. Ihre Musik ist ein Geschenk für Kinder und Eltern gleichermaßen. Sie bringt Freude, Trost und Hoffnung in den Alltag. Und sie erinnert uns daran, wie wichtig es ist, zu singen, zu lachen und gemeinsam Zeit zu verbringen.

Die Pandemie hat uns gezeigt, wie zerbrechlich unser System ist und wie wichtig es ist, aufeinander zu achten. Simone Sommerland ist ein Vorbild für uns alle. Sie lebt uns vor, wie man Familie, Beruf und soziales Engagement unter einen Hut bringen kann. Und sie erinnert uns daran, dass die Musik eine heilende Kraft hat, die uns in schwierigen Zeiten Trost spenden kann.

QUELLEN

Eltern.de

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