Haustiere und Kinder: Risiken und Schutz vor Krankheiten

„`html

Das Lachen der Kinder hallt durch den Garten, die Sonne scheint, und der Familienhund tollt umher. Haustiere sind für viele Familienmitglieder, die man nicht mehr missen möchte. Sie bringen Freude, Trost und unzählige Kuschelstunden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass über die Hälfte der US-Bevölkerung ihre Haustiere als vollwertige Familienmitglieder betrachtet. Katzen und Hunde führen die Liste der beliebtesten tierischen Begleiter an, doch es gibt auch exotischere Varianten, die immer häufiger in deutschen Haushalten zu finden sind. Doch Vorsicht ist geboten, denn nicht jedes Tier ist für jede Familie geeignet, besonders wenn kleine Kinder im Haus sind. Während Hunde und Katzen meist harmlos sind, können andere Tiere wie Reptilien, Nagetiere und Vögel ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen.

Unerwartete Warnung: Salmonellen-Gefahr durch Bartagamen

Ein sonniger Nachmittag, die Kinder spielen im Garten, und die Bartagame sonnt sich im Terrarium. Was könnte idyllischer sein? Doch genau hier lauert eine Gefahr, die viele Eltern unterschätzen. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) warnte kürzlich vor Salmonellen, die von Bartagamen übertragen werden können. Dieser Bericht rückte ins Bewusstsein, dass diese beliebten Reptilien ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellen, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren, ältere Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Die CDC verfolgte 15 Fälle von Salmonellen in neun verschiedenen Bundesstaaten zurück zu Bartagamen. Vier Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden, obwohl glücklicherweise keine Todesfälle gemeldet wurden. Die Mehrheit der Fälle (60 %) betraf Kinder unter fünf Jahren. Das Tückische dabei ist, dass Bartagamen selbst oft keine Symptome zeigen, aber dennoch Träger von Salmonellen sein können.

Bartagame auf Ast

Bartagame auf Ast

Die Vorstellung, dass das geliebte Haustier, das friedlich im Terrarium sitzt, eine Gefahr darstellen könnte, ist beunruhigend. Doch es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Eltern sollten sich fragen, ob die Freude an einem exotischen Haustier die potenziellen gesundheitlichen Risiken für ihre Kinder aufwiegt. Es ist eine Entscheidung, die gut überlegt sein sollte, denn die Gesundheit der Familie steht an erster Stelle. „Bartagamen können Salmonellen in ihrem Kot tragen“, erklärt Dr. William Slemp, ein Kinderarzt aus North Carolina. „Dieser Kot kann dazu führen, dass das Tier Salmonellen auf seiner Haut oder in seiner Umgebung hat.“ Es ist also nicht nur der direkte Kontakt mit dem Tier selbst, sondern auch mit seiner Umgebung, der gefährlich sein kann.

Wie Bartagamen Salmonellen verbreiten

Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Salmonellen nur durch den Verzehr verdorbener Lebensmittel übertragen werden. Doch der Kontakt mit infizierten Tieren, insbesondere Reptilien wie Bartagamen, ist ein nicht zu unterschätzender Übertragungsweg. „Wie die meisten Reptilien tragen Bartagamen Bakterien namens Salmonellen auf ihrer Haut“, sagt Dr. Linda Yancey, Expertin für Infektionskrankheiten. „Das ist normal für sie, so wie es für Menschen normal ist, Bakterien namens Staphylokokken auf der Haut zu haben.“ Das Problem dabei ist, dass Salmonellen nicht einfach abgewaschen werden können und sich leicht auf Menschen übertragen lassen. Wer eine Bartagame oder ihr Terrarium berührt, kann die Keime auf die Haut bekommen. Und wenn man dann unachtsam ist und sich ins Gesicht fasst oder Lebensmittel berührt, können die Salmonellen in den Körper gelangen. Es ist also nicht nur die Frage, ob man das Tier selbst berührt, sondern auch wie man mit seiner Umgebung umgeht.

Kinder sind besonders gefährdet, da sie oft eine weniger ausgeprägte Hygiene haben und dazu neigen, alles in den Mund zu nehmen. Es ist daher entscheidend, dass Eltern ihre Kinder über die Risiken aufklären und ihnen beibringen, sich nach dem Kontakt mit Tieren gründlich die Hände zu waschen. Doch nicht nur die Haut der Bartagamen ist ein potenzieller Übertragungsweg. Auch der Kontakt mit dem Kot der Tiere kann zu einer Salmonelleninfektion führen. „Menschen können sich durch den Kontakt mit dem Kot der Reptilien oder mit Oberflächen, die durch Kot verunreinigt sind, mit Salmonellen infizieren“, erklärt Dr. Daniel Ganjian, ein Kinderarzt aus Kalifornien. Es ist daher unerlässlich, das Terrarium regelmäßig zu reinigen und dabei Handschuhe zu tragen, um den direkten Kontakt mit dem Kot zu vermeiden. Die Reinigung sollte zudem nicht im Waschbecken oder in der Badewanne erfolgen, um eine weitere Ausbreitung der Bakterien zu verhindern.

Die Gesundheit der Familie sollte immer an erster Stelle stehen, und das bedeutet, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein, die von Haustieren ausgehen können.

Symptome einer Salmonelleninfektion und wann man einen Arzt aufsuchen sollte

Die Symptome einer Salmonelleninfektion können vielfältig sein und reichen von leichten Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu schweren Komplikationen. Typische Anzeichen sind Durchfall, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Fieber. „Die Symptome beginnen sechs Stunden bis sechs Tage nach der Aufnahme der Bakterien“, erklärt Dr. Slemp. „In der Regel verschwinden die Symptome innerhalb von vier bis sieben Tagen.“ In den meisten Fällen verläuft eine Salmonelleninfektion harmlos und heilt von selbst aus. Es ist jedoch wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Flüssigkeitsverlust durch Durchfall und Erbrechen auszugleichen.

Besonders bei kleinen Kindern, älteren Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem kann eine Salmonelleninfektion jedoch schwerwiegende Folgen haben. In seltenen Fällen können die Bakterien in die Blutbahn gelangen und zu einer Sepsis führen. Auch Komplikationen wie reaktive Arthritis, die Gelenkschmerzen, Augenreizungen und schmerzhaftes Wasserlassen verursachen kann, sind möglich. „Einige gesunde Menschen können sehr krank im Krankenhaus landen, da einige Stämme Urin, Blut, Gelenke oder das Nervensystem infizieren und eine schwere Krankheit verursachen können“, fügt Dr. Slemp hinzu. Wenn Sie oder Ihr Kind Symptome einer Salmonelleninfektion entwickeln, sollten Sie daher umgehend einen Arzt aufsuchen. Besonders bei kleinen Kindern ist es wichtig, schnell zu handeln, um Komplikationen zu vermeiden.

Weitere Tiere, die Krankheiten übertragen können

Die Warnung vor Bartagamen und Salmonellen sollte Eltern wachrütteln und dazu anregen, sich generell über die potenziellen Gesundheitsrisiken von Haustieren zu informieren. Denn Bartagamen sind nicht die einzigen Tiere, die Krankheiten übertragen können. Auch andere Reptilien, Nagetiere und Vögel können für Kinder gefährlich werden. Alle Reptilien, nicht nur Bartagamen, können Salmonellen tragen. Darüber hinaus können Reptilien Mykobakteriose übertragen, eine Bakterienart, die mit Weichteilläsionen, Gelenk- und Knocheninfektionen sowie Lungenerkrankungen beim Menschen in Verbindung gebracht wird. Wie bei Salmonellen sind Kinder, Erwachsene ab 65 Jahren und immungeschwächte Personen am stärksten gefährdet.

Auch Nagetiere wie Hamster, Meerschweinchen oder Kaninchen können Krankheiten übertragen. „Gerbils und andere Nagetiere können Bakterien namens Lymphozytäre Choriomeningitis-Virus tragen, die Meningitis verursachen können“, warnt Dr. Yancey. Die CDC weist darauf hin, dass Nagetiere auch Bakterien tragen können, die Leptospirose auslösen können, die durch Urin übertragen wird und unter anderem Magen-Darm-Beschwerden und Fieber verursachen kann. Und auch Vögel sind nicht immer harmlos. „Vögel können Bakterien namens Chlamydia psittaci tragen, die eine seltene Form der Lungenentzündung verursachen“, erklärt Dr. Yancey. Die CDC sagt, dass andere potenzielle Infektionen, die durch Ziervögel übertragen werden, Histoplasmose und Psittakose umfassen, und kleine Kinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem am stärksten von schweren Erkrankungen bedroht sind.

Können Hunde oder Katzen Kinder krank machen?

Hunde und Katzen sind die beliebtesten Haustiere, aber auch sie können Krankheiten verursachen. „Die häufigsten Infektionen durch Katzen und Hunde sind Hautinfektionen nach einem Biss“, sagt Dr. Yancey. Hunde tragen Bakterien namens Capnocytophaga canimorsus, die bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem Blutbahninfektionen verursachen können. Katzen tragen Bakterien namens Bartonella henselae, die eine Krankheit namens Katzenkratzkrankheit verursachen, die durch Bisse übertragen wird, hauptsächlich von Kätzchen. Es ist daher wichtig, auch bei Hunden und Katzen auf Hygiene zu achten und Bisswunden umgehend ärztlich behandeln zu lassen. Trotz aller Risiken sollte man jedoch nicht in Panik geraten. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und einer guten Hygiene können die meisten Infektionen vermieden werden.

Tipps, um Kinder in der Nähe von Tieren zu schützen

Ob Sie Tiere als Haustiere halten oder einen Streichelzoo besuchen, ein paar einfache Maßnahmen können die Sicherheit aller gewährleisten. Dr. Yancey rät den Menschen zu:

  • Waschen Sie Ihre Hände nach dem Umgang mit Tieren.
  • Lassen Sie Kinder Tiere nicht küssen oder in die Nähe ihres Gesichts lassen.
  • Reinigen Sie Tierkäfige oder -lebensräume im Freien und nicht in der Küche oder im Bad.

Dr. Ganjian betont, wie wichtig es ist, Tierabfälle ordnungsgemäß zu entsorgen und kleine Kinder nicht in deren Nähe zu lassen (oder ihnen diese Verantwortung als Aufgabe zu übertragen). Nehmen Sie Ihre Tiere regelmäßig zum Tierarzt, um sicherzustellen, dass sie gesund sind und nicht versehentlich Krankheiten im Haus verursachen.

Fazit: Verantwortungsvoller Umgang mit Haustieren

Haustiere bereichern das Familienleben, bergen aber auch Risiken. Besonders bei kleinen Kindern, älteren Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem ist Vorsicht geboten. Salmonellen, Mykobakteriose, Leptospirose und andere Infektionen können von Reptilien, Nagetieren und Vögeln übertragen werden. Auch Hunde und Katzen können Krankheiten verursachen, insbesondere durch Bisse. Eine gute Hygiene, regelmäßiges Händewaschen und der Verzicht auf Küsse mit Tieren sind wichtige Maßnahmen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Eltern sollten sich umfassend über die potenziellen Gesundheitsrisiken verschiedener Tierarten informieren und abwägen, ob die Anschaffung eines bestimmten Haustieres für ihre Familie geeignet ist. Die Gesundheit der Familie sollte immer an erster Stelle stehen, und das bedeutet, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein, die von Haustieren ausgehen können. Regelmäßige Tierarztbesuche sind ebenfalls wichtig, um sicherzustellen, dass die Tiere gesund sind und keine Krankheiten übertragen. Mit einem verantwortungsvollen Umgang und den richtigen Vorsichtsmaßnahmen können Familien die Freude an ihren Haustieren genießen, ohne ihre Gesundheit zu gefährden.

QUELLEN

parents.com


„`

Lese auch