Der Alltag als berufstätige Mutter ist oft ein Balanceakt auf einem Drahtseil. Zwischen Windelwechseln, Meetings und dem Versuch, ein halbwegs gesundes Abendessen auf den Tisch zu zaubern, bleibt die eigene mentale Gesundheit oft auf der Strecke. Und was ist mit den Kindern? Gerade in der turbulenten Phase der Vorpubertät und Pubertät, wenn die Welt Kopf steht und die eigenen Gefühle Karussell fahren, brauchen sie uns mehr denn je. Doch was, wenn die Hilfe, die sie so dringend benötigen, unerreichbar scheint?
Wenn die Seele leidet: Die unsichtbare Krise der Teenager
Die Nachrichten sind voll von besorgniserregenden Meldungen: Schulschließungen, soziale Isolation, Zukunftsängste. Die Pandemie hat tiefe Spuren in den Seelen unserer Kinder hinterlassen. Hinzu kommen die alltäglichen Herausforderungen des Erwachsenwerdens, der Leistungsdruck in der Schule und die ständige Flut an Informationen und Reizen über soziale Medien. Kein Wunder, dass immer mehr Teenager unter Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Problemen leiden. Als Mutter möchte man in solchen Situationen natürlich alles tun, um seinem Kind zu helfen. Doch was, wenn die professionelle Unterstützung, die so dringend benötigt wird, nicht verfügbar ist?
Die Realität sieht oft düster aus: Lange Wartelisten bei Therapeuten, überlastete Schulpsychologen und ein Gesundheitssystem, das an seine Grenzen stößt. Eltern stehen hilflos da und versuchen, ihren Kindern den bestmöglichen Halt zu geben, während sie gleichzeitig gegen Windmühlen kämpfen.
Die Situation ist alarmierend und erfordert ein Umdenken. Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft die psychische Gesundheit unserer KinderPriorität einräumen und ihnen die Unterstützung zukommen lassen, die sie so dringend benötigen.
Teenager braucht Hilfe
Doch was können wir als Eltern tun, wenn die Wartezeiten auf einen Therapieplatz unerträglich lang sind? Wie können wir unseren Kindern in der Zwischenzeit helfen, ihre psychischen Probleme zu bewältigen und stark zu bleiben?
„Wir dürfen nicht aufgeben, unseren Kindern den bestmöglichen Halt zu geben, auch wenn die professionelle Hilfe auf sich warten lässt. Es gibt viele Wege, wie wir sie unterstützen und ihnen zeigen können, dass sie nicht allein sind.“
Alternative Wege zur Unterstützung: Wenn der Therapieplatz auf sich warten lässt
Die Suche nach einem Therapieplatz kann frustrierend und entmutigend sein. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, wie du deinem Kind in dieser schwierigen Zeit helfen kannst. Es ist wichtig, kreativ zu werden und verschiedene Ansätze auszuprobieren, um herauszufinden, was für dein Kind am besten funktioniert. Hier sind einige Ideen:
- Teletherapie: Viele Online-Plattformen bieten psychologische Beratung per Videochat oder Textnachricht an. Dies kann eine gute Option sein, um die Wartezeit auf einen Therapeuten zu überbrücken. Allerdings ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Anbieter seriös ist und über qualifizierte Therapeuten verfügt.
- Der Hausarzt als erste Anlaufstelle: Sprich mit dem Hausarzt deines Kindes über deine Sorgen. Er kann körperliche Ursachen für die psychischen Probleme ausschließen und dich gegebenenfalls an einen Spezialisten überweisen. Manchmal kann auch schon ein offenes Gespräch mit dem Arzt helfen, Ängste abzubauen und neue Perspektiven zu gewinnen.
- Die Schule als Partner: Schulpsychologen und Vertrauenslehrer können ebenfalls wertvolle Unterstützung bieten. Sie kennen dein Kind und sein Umfeld gut und können dir möglicherweise weitere Anlaufstellen nennen oder deinem Kind einfach nur ein offenes Ohr schenken.
- Austausch mit anderen Eltern: Sprich mit anderen Eltern über deine Erfahrungen. Oft hilft es schon, zu wissen, dass man nicht allein ist und sich gegenseitig Tipps und Unterstützung geben kann. Vielleicht kennen andere Eltern auch Therapeuten oder Beratungsstellen, die noch freie Plätze haben.
- Selbsthilfebücher und -materialien: Es gibt eine Vielzahl von Selbsthilfebüchern und Online-Kursen, die speziell auf die Bedürfnisse von Teenagern zugeschnitten sind. Diese können deinem Kind helfen, seine Gefühle besser zu verstehen und Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Alternativen keine Therapie ersetzen können. Sie können aber eine wertvolle Ergänzung sein und deinem Kind helfen, die Wartezeit auf einen Therapieplatz zu überbrücken.
Was du als Mutter konkret tun kannst: Tipps für den Alltag
Neben der Suche nach professioneller Hilfe gibt es viele Dinge, die du als Mutter im Alltag tun kannst, um die psychische Gesundheit deines Kindes zu fördern:
- Schaffe eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre: Dein Kind muss sich sicher fühlen, um über seine Gefühle sprechen zu können. Nimm dir Zeit, um zuzuhören, ohne zu urteilen oder zu kritisieren. Zeige deinem Kind, dass du für es da bist, egal was passiert.
- Förder die Resilienz deines Kindes: Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Hilf deinem Kind, seine Stärken zu erkennen und Selbstvertrauen aufzubauen. Ermutige es, neue Dinge auszuprobieren und Herausforderungen anzunehmen.
- Achte auf eine gesunde Lebensweise: Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind nicht nur wichtig für die körperliche, sondern auch für die psychische Gesundheit. Schaffe gesunde Routinen und achte darauf, dass dein Kind genügend Zeit für Entspannung und Freizeit hat.
- Verbringe Zeit mit deinem Kind: Gemeinsame Aktivitäten stärken die Bindung und geben deinem Kind das Gefühl, geliebt und wertgeschätzt zu werden. Macht zusammen einen Ausflug, spielt ein Spiel oder schaut einen Film. Wichtig ist, dass ihr Spaß habt und die Zeit miteinander genießt.
- Sei ein gutes Vorbild: Kinder lernen durch Nachahmung. Achte auf deine eigene psychische Gesundheit und zeige deinem Kind, wie du mit Stress und schwierigen Situationen umgehst. Wenn du selbst offen über deine Gefühle sprichst und dir bei Bedarf Hilfe suchst, ermutigst du dein Kind, es dir gleichzutun.
Denke daran, dass du nicht alles alleine schaffen musst. Es ist in Ordnung, sich Hilfe zu suchen, wenn du überfordert bist. Sprich mit deinem Partner, deiner Familie oder Freunden über deine Sorgen. Gemeinsam könnt ihr Wege finden, die Situation zu meistern und deinem Kind die bestmögliche Unterstützung zu geben.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass jeder Mensch anders ist und unterschiedliche Bedürfnisse hat. Was dem einen Kind hilft, muss nicht unbedingt für das andere funktionieren. Es ist ein Prozess des Ausprobierens und Anpassens, um den richtigen Weg zu finden.
Fazit: Gemeinsam stark für die psychische Gesundheit unserer Kinder
Die psychische Gesundheit unserer Kinder ist ein kostbares Gut, das wir schützen und fördern müssen. Auch wenn die Wartezeiten auf einen Therapieplatz lang sind, dürfen wir nicht aufgeben, ihnen den bestmöglichen Halt zu geben. Es gibt viele alternative Wege, wie wir sie unterstützen und ihnen zeigen können, dass sie nicht allein sind. Durch eine offene Kommunikation, eine gesunde Lebensweise und eine liebevolle Umgebung können wir ihren Selbstwert stärken und ihnen helfen, die Herausforderungen des Erwachsenwerdens zu meistern. Lasst uns gemeinsam für eine Zukunft kämpfen, in der die psychische Gesundheit unserer Kinder Priorität hat und ihnen die Unterstützung zukommt, die sie so dringend benötigen.
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