Es ist dieser alljährliche Moment, der viele von uns mit einem bittersüßen Gefühl überkommt: Weihnachten steht vor der Tür. Die Vorfreude auf glitzernde Lichter, den Duft von Zimtsternen und die strahlenden Augen der Kinder vermischt sich mit dem dumpfen Gefühl, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Kaum hat man sich versehen, steht der Dezember vor der Tür, und die To-Do-Liste scheint endlos. Geschenke besorgen, Plätzchen backen, das Haus schmücken – und dazwischen der ganz normale Wahnsinn des Alltags.
Die Falle des Perfektionismus
Viele Mütter kennen das Gefühl, in der Adventszeit in eine Art Perfektionismus-Falle zu geraten. Man möchte alles richtig machen, die perfekte Weihnachtsstimmung für die Familie schaffen. Doch genau dieser Anspruch kann in Stress ausarten. Man hetzt von einem Termin zum nächsten, versucht, alle Erwartungen zu erfüllen und vergisst dabei, worum es eigentlich geht: um die gemeinsame Zeit mit den Liebsten. Die Ironie dabei ist, dass gerade die vermeintlich perfekten Weihnachten oft die sind, die am wenigsten in Erinnerung bleiben. Weil man selbst so gestresst war, dass man die schönen Momente gar nicht richtig wahrnehmen konnte.
Weihnachten sollte eine Zeit der Freude und Besinnlichkeit sein, nicht der Hektik und Überforderung. Es ist an der Zeit, den Fokus neu auszurichten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Liebe und Verbundenheit innerhalb der Familie. Aber wie gelingt das, ohne im Vorweihnachtsstress unterzugehen? Wie schafft man es, die Adventszeit bewusst zu genießen und die Freude auf das Fest nicht durch endlose To-Do-Listen zu ersticken?
Es geht nicht darum, perfekte Weihnachten zu inszenieren, sondern darum, Momente der Freude und Verbundenheit zu schaffen, die in Erinnerung bleiben.
Fünf Regeln für eine entspannte Adventszeit
Es gibt ein paar einfache, aber wirkungsvolle Regeln, die helfen können, den Weihnachtsstress zu reduzieren und die Adventszeit entspannter zu gestalten. Diese Regeln sind keine starren Vorgaben, sondern vielmehr Inspirationen, um den eigenen Weg zu einem besinnlichen Weihnachtsfest zu finden. Es geht darum, den eigenen Bedürfnissen und denen der Familie gerecht zu werden und sich von äußeren Erwartungen nicht unter Druck setzen zu lassen.
Regel 1: Der frühe Vogel schmückt den Baum
Wer sagt denn, dass der Weihnachtsbaum erst am 24. Dezember aufgestellt werden muss? Warum nicht schon Anfang Dezember in Weihnachtsstimmung kommen und den Baum gemeinsam schmücken? Das Schmücken des Baumes kann zu einem kleinen Familienritual werden, bei dem jeder mithelfen kann. Die Kinder können ihre Lieblingskugeln aussuchen, während die Eltern für die passende Beleuchtung sorgen. Und je früher der Baum steht, desto länger kann man sich an ihm erfreuen. Die Vorweihnachtszeit ist oft viel zu kurz, um alle schönen Dinge zu erleben, die sie zu bieten hat. Wenn es nach dem Baumschmücken noch lange hin ist, können mehr Momente mit dem Baum genossen werden.
Regel 2: Teamwork makes the dream work
Die Adventszeit ist die perfekte Zeit, um die Teamfähigkeit innerhalb der Familie zu stärken. Aufgaben können aufgeteilt werden, sodass jeder seinen Beitrag leistet. Während Mama vielleicht die Geschenke verpackt, können Papa und die Kinder den Weihnachtsbaum schmücken oder Plätzchen backen. Kinder können schon früh in die Weihnachtsvorbereitungen eingebunden werden, sei es beim Aussuchen der Geschenke oder beim Basteln von Weihnachtsdekoration. Und während die Kinder beschäftigt sind, können die Eltern in Ruhe andere Aufgaben erledigen oder einfach mal entspannen.
Regel 3: Schwiegereltern-Marathon? Nein, danke!
Gerade für junge Familien kann das erste Weihnachten zu einem regelrechten Marathon werden, wenn man versucht, alle Familienmitglieder zu besuchen und es jedem recht zu machen. Doch am Ende bleibt man selbst erschöpft zurück. Wie wäre es, den Spieß dieses Jahr umzudrehen und die Feiertage zu entzerren? Entweder die Schwiegereltern kommen zu Besuch, oder man verbringt mit einem Teil der Familie Weihnachten und mit dem anderen Silvester. So kann man die Feiertage entspannter genießen und hat mehr Zeit für die eigenen Bedürfnisse.
Regel 4: Raus in die Natur, statt rein in den Stress
Statt sich in überfüllten Cafés oder Weihnachtsmärkten zu drängen, kann man die Adventszeit auch in der Natur verbringen. Ein Spaziergang im Wald, eine Schneeballschlacht oder ein gemütliches Picknick im Freien können Wunder wirken. Bewegung und frische Luft senken das Stresslevel und bringen Körper und Geist in Einklang. Und während die Kinder im Wald herumtoben und einen Abenteuerspielplatz entdecken, können die Eltern die Ruhe genießen und neue Energie tanken. Ein Spaziergang im Wald oder ein Besuch auf einem Weihnachtsmarkt in der Nähe sind eine willkommene Abwechslung zum Trubel der Vorweihnachtszeit. Die Bewegung an der frischen Luft tut Körper und Seele gut und hilft, Stress abzubauen.
Regel 5: Einfach, aber gut: Kartoffelsalat und Würstchen
Muss es immer das aufwendige Weihnachtsmenü sein? Oder reicht nicht auch ein einfacher Kartoffelsalat mit Würstchen oder Spaghetti mit Ketchup? Der Klassiker Kartoffelsalat und Würstchen hat viele Vorteile: Er lässt sich gut vorbereiten, sodass an den Feiertagen mehr Zeit für die Familie bleibt. Und er schmeckt auch den Kindern. Wichtig ist, dass alle Familienmitglieder zufrieden sind und man gemeinsam eine schöne Zeit verbringt, ohne stundenlang in der Küche stehen zu müssen.
Anti-Weihnachtsstress-Regeln
Die Entscheidung für einfache Gerichte kann den Stress reduzieren und mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge schaffen: die gemeinsame Zeit mit der Familie. Es geht darum, sich von dem Druck zu befreien, ein perfektes Weihnachtsmenü zaubern zu müssen, und stattdessen die Freude am Zusammensein in den Vordergrund zu stellen. Denn letztendlich sind es die gemeinsamen Momente, die Weihnachten so besonders machen.
Die Kunst des Loslassens
Eine der wichtigsten Lektionen für eine entspannte Adventszeit ist die Kunst des Loslassens. Man muss nicht alles perfekt machen, nicht alle Erwartungen erfüllen. Es ist in Ordnung, auch mal „Nein“ zu sagen und sich auf die eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren. Es ist in Ordnung, wenn der Weihnachtsbaum nicht perfekt geschmückt ist oder die Plätzchen nicht alle gleich aussehen. Wichtig ist, dass man gemeinsam Spaß hat und die Zeit miteinander genießt. Und wenn man doch mal in Stress gerät, hilft es, sich daran zu erinnern, worum es eigentlich geht: um die Liebe und Verbundenheit innerhalb der Familie. Dann kann man loslassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Es geht darum, sich von den äußeren Erwartungen zu befreien und den eigenen Weg zu einem besinnlichen Weihnachtsfest zu finden. Es geht darum, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, die eigenen Bedürfnisse zu respektieren und sich von dem Druck zu befreien, alles perfekt machen zu müssen. Denn letztendlich sind es die kleinen, unperfekten Momente, die Weihnachten so besonders machen.
Fazit: Weihnachten neu denken
Weihnachten muss nicht stressig sein. Mit ein paar einfachen Regeln und einer Portion Gelassenheit lässt sich die Adventszeit entspannt genießen. Es geht darum, den Fokus neu auszurichten, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sich von äußeren Erwartungen nicht unter Druck setzen zu lassen. Indem man Aufgaben teilt, sich Zeit für die Natur nimmt und auch mal einfache Gerichte auf den Tisch bringt, schafft man Raum für die wirklich wichtigen Dinge: die Liebe und Verbundenheit innerhalb der Familie. Und wenn man dann noch die Kunst des Loslassens beherrscht, steht einem besinnlichen Weihnachtsfest nichts mehr im Wege.
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