Die Adventszeit – eine Zeit der Besinnlichkeit, der Vorfreude, aber auch des Stresses. Denn neben Plätzchen backen und Adventskalender füllen, steht da noch die Mammutaufgabe: Weihnachtsgeschenke besorgen. Und das am besten so, dass am Heiligen Abend nicht nur strahlende Kinderaugen, sondern auch entspannte Eltern zu sehen sind. Viele Mütter kennen das Dilemma: Die Wunschzettel sind geschrieben, die Ideen sprudeln, aber die Organisation des Ganzen droht, in einem vorweihnachtlichen Chaos zu enden. Doch keine Sorge, liebe Mamas, ihr seid nicht allein!
Das vorweihnachtliche Schlachtfeld: Wunschlisten und Verwandtschafts-Chaos
Wunschlisten sind Fluch und Segen zugleich. Einerseits bieten sie eine wertvolle Orientierungshilfe, um den Geschmack der kleinen und großen Familienmitglieder zu treffen. Andererseits können sie schnell zu einer unübersichtlichen To-Do-Liste mutieren, die von Onkel Heinz‘ spontanen Geschenkideen und Tante Ernas selbstgestrickten Wollsocken ergänzt wird. Und dann ist da noch die Frage, wer sich eigentlich um die Besorgung der Geschenke kümmert. Verlässt man sich auf die Verwandtschaft, kann das böse enden – im schlimmsten Fall sitzt man am Heiligen Abend ohne das heiß ersehnte Piratenschiff da.
Der Geschenkekauf-Typ: Frühaufsteher oder Last-Minute-Shopper?
Die Vorweihnachtszeit spaltet die Gemüter: Die einen haben bereits im November alle Geschenke unter Dach und Fach, während die anderen erst am 23. Dezember in den überfüllten Einkaufszentren auf Schnäppchenjagd gehen. Und dann gibt es noch die Kategorie „Familien-Organisations-Talent“, die versucht, den goldenen Mittelweg zu finden. Doch egal welchem Typ man angehört, eines ist sicher: Ohne eine klare Strategie droht der Geschenkekauf in einem nervenaufreibenden Marathon zu enden.
Strategien gegen den Geschenkestress: So behalten Mütter den Überblick
Wie also lässt sich das Geschenke-Chaos in der Familie in geordnete Bahnen lenken? Wie können Mütter den Überblick behalten und gleichzeitig ihre Nerven schonen? Zum Glück gibt es viele kreative und bewährte Strategien, die von Müttern aus der Urbia-Community entwickelt wurden. Hier sind einige der besten Tipps und Tricks, die euch helfen, die Vorweihnachtszeit entspannter zu gestalten:
- Die Alleinregentin: „Ich besorge alles selbst. Die Verwandtschaft bekommt höchstens Tipps für ’nice to haves‘.“
- Die Koordinatorin: „Die meisten Sachen besorge ich. Entweder lasse ich mir von den anderen das Geld geben oder ich lasse es mit Rechnung direkt dorthin schicken. Dann gebe ich nur noch Bescheid, dass demnächst ein Paket kommt mit dem Geschenk für XYZ. Wir haben einen preislichen Rahmen und ich weiß, wer wie viel Geld ausgeben würde. Das funktioniert so ganz gut.“
- Die Teamplayerin: „Bei teureren Wünschen wird vorab gefragt, wer sich daran beteiligen möchte und wir legen zusammen.“
- Die Wunschlisten-Expertin: „Die Kinder machen Wunschzettel, ich weiß dann auch was es ‚unbedingt‘ sein darf.“
- Die Geschwister-Absprache: „Wir haben das Verschenken von Anfang an unter uns Geschwistern geregelt: Es gibt Listen mit netten Dingen, die den Kindern gefallen könnten, aber grundsätzlich darf jeder einfach schenken, was er möchte. Bevorzugt tun sich für jedes Kind alle Onkel und Tanten zusammen, damit es ein Geschenk gibt und nicht haufenweise Kleinkram.“
- Die Minimalistin: „Ich finde diese endlose Geschenkeflut von den Verwandten total sinnlos und hätte kein Problem damit, wenn wir das irgendwann abschaffen. Dann gibt es eben von den Eltern für jedes Kind ein, zwei Geschenke mehr und fertig. Aber momentan haben alle noch Spaß daran, also belassen wir es momentan dabei.“
- Die Kommunikatorin: „Wer fragt, bekommt etwas gesagt. Wer nicht fragt, hat offenbar eine eigene Idee.“
- Die Foto-Strategin: „Wir besorgen in der Familie alle die Geschenke für die eigenen Kinder (denn im Zweifel wissen wir als Eltern besser, was unsere Kinder sich wünschen). Für die Verwandten mache ich oft ein Foto und schicke es ihnen mit dem Hinweis: Das bekommen die Kids von euch. So freuen sich die Kinder und bekommen nicht so viele Sachen, mit denen sie nichts anfangen können.“
- Die Großeltern-Vertrauende: „Die Großeltern fragen in der Regel, wenn sie unsicher sind, und kaufen sonst, worauf sie Lust haben. Der Schenkende soll ja auch ein bisschen Freude am Aussuchen haben und nicht stur irgendeine Liste abarbeiten.“
- Die Individualistin: „Gemeinsam etwas Schenken finde ich prinzipiell gut, allerdings scheitert das bei uns an der Kommunikation. Daher denke ich mir immer etwas Kleines aus, das jeder einzeln schenken kann.“
- Die Gelassene: „Einige meiner Brüder sind extrem entspannt beim Geschenkebesorgen, um es positiv zu formulieren. Aber ich habe mir abgewöhnt, mich darüber aufzuregen und es ändern zu wollen. Und was ist so schlimm daran, wenn ein Geschenk später kommt? Vermutlich nichts, wenn es eben nicht der große Herzenswunsch ist, sondern irgendetwas Kleines.“
Jede Familie ist einzigartig, und so ist auch die Art und Weise, wie sie mit dem Geschenke-Chaos umgeht. Wichtig ist, eine Strategie zu finden, die für alle Beteiligten funktioniert und den Stressfaktor minimiert. Denn schließlich soll die Vorweihnachtszeit eine Zeit der Freude und der Besinnlichkeit sein – und nicht ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit.
Die Kunst der Wunschliste: Herzenswünsche und „Hätte gern“-Geschenke
Eine Wunschliste ist mehr als nur eine Einkaufsliste. Sie ist ein Fenster in die Kinderseele, ein Spiegel ihrer Träume und Sehnsüchte. Doch nicht jeder Wunsch kann und sollte erfüllt werden. Es gilt, eine gesunde Balance zwischen Herzenswünschen und „Hätte gern“-Geschenken zu finden. Denn Weihnachten ist nicht nur die Zeit der Geschenke, sondern auch die Zeit der Wertevermittlung. Kinder sollten lernen, dass nicht jeder Wunsch sofort in Erfüllung geht und dass der Wert eines Geschenks nicht nur in seinem Preis liegt.
„Ein Wunschzettel ist kein Einkaufszettel. Es darf etwas unerfüllt bleiben.“
Diese einfache, aber wirkungsvolle These fasst die Quintessenz einer entspannten und erfüllten Vorweihnachtszeit zusammen. Es geht darum, den Fokus nicht auf die materielle Erfüllung aller Wünsche zu legen, sondern auf die Freude am Schenken, die gemeinsame Zeit und die besinnliche Atmosphäre. Es geht darum, Kindern beizubringen, dass Glück nicht von der Anzahl der Geschenke abhängt, sondern von den liebevollen Beziehungen und den unvergesslichen Momenten, die man miteinander teilt.
Ein kleiner Tipp am Rande: Sprecht mit euren Kindern über ihre Wünsche und erklärt ihnen, warum vielleicht nicht alle in Erfüllung gehen können. Zeigt ihnen, dass es auch andere Dinge gibt, die wertvoll sind, wie zum Beispiel Zeit mit der Familie, ein gutes Buch oder ein Ausflug in die Natur.
Die Geschenkeverteilung: Wer darf was schenken?
Nicht jeder Onkel und jede Tante ist gleichermaßen zuverlässig, wenn es um die Besorgung der Weihnachtsgeschenke geht. Manche sind wahre Geschenkexperten, die mit viel Liebe und Kreativität das perfekte Geschenk finden, während andere eher zu spontanen Fehlkäufen neigen. Um Enttäuschungen zu vermeiden, ist es ratsam, die Geschenkeverteilung im Vorfeld zu koordinieren. Wer darf sich um die Herzenswünsche kümmern, wer übernimmt die „Nice-to-haves“? Und wer darf sich kreativ austoben und etwas ganz Eigenes schenken? Eine klare Absprache hilft, Chaos zu vermeiden und sicherzustellen, dass am Ende alle zufrieden sind.
Wenn das Geschenk zu spät kommt: Kreative Ausreden und Last-Minute-Lösungen
Was tun, wenn ein Geschenk nicht rechtzeitig zum Heiligen Abend eintrifft? Keine Panik! Mit ein wenig Kreativität und Humor lässt sich die Situation elegant meistern. Vielleicht waren die Wichtel einfach etwas langsam oder der Schlitten des Weihnachtsmanns hatte eine Panne. Oder das Geschenk wird einfach zu Silvester als Glücksbringer für das neue Jahr überreicht. Wichtig ist, die Situation mit einem Augenzwinkern zu betrachten und den Fokus auf die Freude am Schenken und die gemeinsame Zeit zu legen. Denn letztendlich geht es nicht darum, ob ein Geschenk pünktlich ist, sondern darum, dass es von Herzen kommt.
Fazit: Entspannt durch die Vorweihnachtszeit
Die Vorweihnachtszeit muss kein stressiger Marathon sein. Mit einer klaren Strategie, einer offenen Kommunikation und einer Prise Gelassenheit lässt sich das Geschenke-Chaos in der Familie bändigen und die Zeit bis zum Heiligen Abend entspannt genießen. Wichtig ist, den Fokus auf die Freude am Schenken, die gemeinsame Zeit und die besinnliche Atmosphäre zu legen. Lasst euch nicht von Perfektionsansprüchen unter Druck setzen und erinnert euch daran, dass es nicht darum geht, alle Wünsche zu erfüllen, sondern darum, liebevolle Beziehungen zu pflegen und unvergessliche Momente zu schaffen. In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten!
Eltern.de