Weihnachten ohne Geschenkeflut: Tipps für ein bewusstes Familienfest

Weihnachten – die Zeit der Liebe, der Besinnlichkeit… und der überbordenden Geschenkeberge! Kennen Sie das auch, liebe Mamas? Das Kinderzimmer quillt über vor Spielsachen, von denen die Hälfte kaum beachtet wird. Jedes Jahr aufs Neue stellt sich die Frage: Wie können wir als Familie dem Konsumwahn entkommen und Weihnachten wieder mehr auf das Wesentliche konzentrieren?

Die Geschenkeflut: Ein Luxusproblem unserer Zeit

Es ist ja auch verlockend: Die glänzenden Augen der Kinder, wenn sie ihre Geschenke auspacken, das Gefühl, ihnen eine Freude zu machen. Und natürlich wollen auch Oma, Opa, Tanten und Onkel ihren Teil dazu beitragen. Doch irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem das Zuviel des Guten kontraproduktiv wird. Die Kinder sind überfordert, verlieren den Überblick und die Wertschätzung für das Einzelne geht verloren. Studien zeigen, dass zu viel Spielzeug Kinder sogar in ihrer Kreativität und Konzentrationsfähigkeit einschränken kann. Sie werden passiver, weil sie von der riesigen Auswahl erschlagen sind. Anstatt sich intensiv mit einem Spielzeug zu beschäftigen, huschen sie von einem zum nächsten, ohne wirklich ins Spiel einzutauchen. Und ganz ehrlich: Wer freut sich noch über das fünfte Auto, wenn schon zwanzig andere in der Kiste liegen?

Der Entschluss: Weniger ist mehr!

So entstand bei mir der Wunsch, die Geschenkeflut einzudämmen. Nicht, um meinen Kindern etwas vorzuenthalten, sondern um ihnen und uns als Familie etwas Wertvolleres zu schenken: Mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit, mehr Wertschätzung. Der Gedanke ist, dass weniger materielle Dinge mehr Raum für Fantasie, Kreativität und gemeinsame Erlebnisse schaffen. Es geht darum, den Fokus wieder auf das zu lenken, was Weihnachten wirklich ausmacht: Liebe, Familie und gemeinsame Zeit. Wie aber setzt man so ein Vorhaben in die Tat um? Wie erklärt man das den Kindern, ohne Tränen und Enttäuschung hervorzurufen? Und wie bringt man die Verwandtschaft dazu, mitzuziehen?

Kind sitzt inmitten einer Spielzeugflut und staunt

Geschenkeflut im Kinderzimmer: Kind staunt über Spielzeug

Der Plan: Schritt für Schritt zu einem entspannteren Weihnachtsfest

Ich habe mir einen Plan zurechtgelegt, der auf drei Säulen basiert: Vorbereitung, Kommunikation und Konsequenz. Es geht darum, die Kinder altersgerecht auf die Veränderung einzustimmen, die Verwandtschaft ins Boot zu holen und sich selbst treu zu bleiben, auch wenn es mal schwierig wird. Der Schlüssel liegt in einer offenen und ehrlichen Kommunikation. Es ist wichtig, den Kindern zu erklären, warum man sich für weniger Geschenke entschieden hat und ihnen gleichzeitig Alternativen aufzuzeigen. Anstatt nur materielle Dinge zu schenken, kann man zum Beispiel gemeinsame Unternehmungen planen oder ihnen Zeit schenken, in der man sich ungeteilt ihren Interessen widmet. Und auch die Verwandtschaft sollte man frühzeitig informieren und ihnen alternative Geschenkideen vorschlagen.

Es ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert, aber ich bin überzeugt, dass es sich lohnt. Denn am Ende geht es nicht darum, wie viele Geschenke unter dem Baum liegen, sondern darum, wie viel Liebe und Freude wir miteinander teilen.

„Weihnachten sollte eine Zeit der Freude und Verbundenheit sein, nicht des Konsums. Weniger materielle Geschenke können mehr Raum für gemeinsame Erlebnisse und Wertschätzung schaffen.“

Die Umsetzung: Strategien für ein harmonisches Weihnachtsfest

Ich erinnere mich an das Weihnachtsfest vor zwei Jahren. Meine Tochter, damals sieben, hatte sich sehnlichst ein bestimmtes Puppenhaus gewünscht. Am Weihnachtsabend strahlten ihre Augen, als sie es auspackte. Aber schon am nächsten Tag stand es unbespielt in der Ecke. Stattdessen spielte sie lieber mit ihren alten, vertrauten Spielsachen. Das war ein Augenöffner für mich. Ich erkannte, dass es nicht darum geht, den Kindern jeden Wunsch zu erfüllen, sondern ihnen das zu geben, was sie wirklich brauchen: Aufmerksamkeit, Zeit und die Möglichkeit, ihre Fantasie auszuleben. Die Diskussion mit den Großeltern war anfangs schwierig. Sie waren enttäuscht, dass sie ihren Enkelkindern nicht wie gewohnt eine Freude machen konnten. Aber nachdem ich ihnen meine Beweggründe erklärt und alternative Geschenkideen vorgeschlagen hatte, waren sie bereit, mitzuziehen. Sie schenkten den Kindern Gutscheine für gemeinsame Ausflüge, die wir dann im Laufe des Jahres einlösten. So hatten wir nicht nur an Weihnachten Freude, sondern das ganze Jahr über.

Die Herausforderungen: Umgang mit Enttäuschungen und Widerstand

Natürlich ist es nicht immer einfach, den Konsumwahn zu durchbrechen. Gerade in der Vorweihnachtszeit werden wir ständig mit Werbung und Konsumangeboten bombardiert. Da ist es schwer, standhaft zu bleiben und sich nicht von den Wünschen der Kinder beeinflussen zu lassen. Und auch die Reaktion der Kinder kann manchmal herausfordernd sein. Es wird sicherlich Momente geben, in denen sie enttäuscht sind, weil sie nicht alles bekommen, was sie sich wünschen. Aber auch das ist eine wichtige Erfahrung. Es lehrt sie, mit Enttäuschungen umzugehen und Prioritäten zu setzen. Und es zeigt ihnen, dass Glück nicht von materiellen Dingen abhängt. Wichtig ist, dass man als Eltern Vorbild ist und selbst einen bewussten Umgang mit Konsum pflegt. Wenn die Kinder sehen, dass man selbst nicht jedem Trend hinterherläuft und Wert auf Nachhaltigkeit legt, werden sie das auchInternal Server Error

Die Alternativen: Kreative Geschenkideen jenseits des Konsums

Es gibt so viele tolle Alternativen zu materiellen Geschenken! Wie wäre es mit einem gemeinsamen Ausflug in den Zoo, einem Besuch im Theater oder einem Kochkurs für Kinder? Oder man schenkt den Kindern Zeit: Ein Gutschein für einen gemeinsamen Spieleabend, einen Ausflug in den Wald oder einfach nur eine Stunde ungeteilte Aufmerksamkeit. Auch selbstgemachte Geschenke sind eine schöne Idee. Gemeinsam mit den Kindern kann man Plätzchen backen, Karten basteln oder kleine Kunstwerke gestalten. Diese Geschenke sind nicht nur persönlicher, sondern auch nachhaltiger und fördern die Kreativität der Kinder. Und wer trotzdem etwas Materielles schenken möchte, kann auf hochwertige, langlebige Spielsachen setzen, die die Fantasie anregen und die Kinder lange begleiten. Oder man schenkt Bücher, die zum Vorlesen und gemeinsamen Entdecken einladen. Die Möglichkeiten sind vielfältig!

Hier eine Liste mit Ideen, die sich leicht umsetzen lassen:

  • Zeit schenken: Gutscheine für gemeinsame Aktivitäten (Spieleabend, Ausflug, Vorlesen)
  • Erlebnisse schenken: Konzertkarten, Museumsbesuch, Freizeitpark
  • Kreativität fördern: Mal- und Bastelsets, Instrumente, Bücher
  • Nachhaltige Geschenke: Bio-Kleidung, Holzspielzeug, Upcycling-Projekte
  • Selbstgemachtes schenken: Plätzchen, Marmelade, gebastelte Deko

Die Verwandtschaft: Wie man Oma und Opa ins Boot holt

Das Gespräch mit den Großeltern ist oft der schwierigste Teil des Vorhabens. Sie wollen ihren Enkelkindern etwas Gutes tun und sie mit Geschenken verwöhnen. Da ist es wichtig, behutsam vorzugehen und ihnen die eigenen Beweggründe zu erklären. Man kann ihnen alternative Geschenkideen vorschlagen oder sie bitten, sich an einer gemeinsamen Unternehmung zu beteiligen. Oft hilft es auch, ihnen zu versichern, dass man ihre Liebe und Zuneigung sehr schätzt und dass es nicht um die Geschenke geht, sondern um die gemeinsame Zeit. Und wer weiß, vielleicht sind sie ja sogar froh, wenn sie nicht mehr so viel Zeit mit der Suche nach dem passenden Geschenk verbringen müssen. Eine Möglichkeit ist auch, einen Wunschzettel zu erstellen, auf dem die Kinder nur wenige, dafür aber wirklich wichtige Wünsche notieren. So können sich die Großeltern gezielt an diesen Wünschen orientieren und sicherstellen, dass sie etwas schenken, was die Kinder wirklich brauchen und wollen.

Abschließend eine kleine Sammlung von Tipps, die in der Kommunikation helfen können:

  • Frühzeitig informieren: Je früher man die Verwandtschaft informiert, desto besser.
  • Beweggründe erklären: Warum möchte man weniger Geschenke schenken?
  • Alternativen vorschlagen: Welche Geschenkideen gibt es stattdessen?
  • Wünsche äußern: Was wünschen sich die Kinder wirklich?
  • Dankbarkeit zeigen: Wertschätzung für die Liebe und Zuneigung der Verwandtschaft.

Fazit: Weihnachten neu denken

Die Geschenkeflut an Weihnachten einzudämmen ist ein Prozess, der Zeit, Geduld und eine offene Kommunikation erfordert. Aber es lohnt sich! Denn am Ende geht es nicht darum, wie viele Geschenke unter dem Baum liegen, sondern darum, wie viel Liebe, Freude und Wertschätzung wir miteinander teilen. Indem wir den Fokus wieder auf das Wesentliche lenken, können wir Weihnachten zu einem Fest der Verbundenheit und der gemeinsamen Erlebnisse machen. Und wer weiß, vielleicht entdecken wir dabei ja auch selbst wieder die Freude am Schenken – ohne dabei in den Konsumwahn zu verfallen.

QUELLEN

Eltern.de

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